Dresden kämpft gegen Welle von Schwarzfahrern: Kontrolleure gefordert!
Dresden verzeichnet einen Anstieg der Schwarzfahrten. Experten warnen vor unberechtigten Deutschlandtickets und finanziellen Folgen.

Dresden kämpft gegen Welle von Schwarzfahrern: Kontrolleure gefordert!
In Dresden hat sich die Lage für die Verkehrsbetriebe in den letzten Jahren verschärft. Die Zahl der Schwarzfahrenden hat sich nahezu verdoppelt. Während vor der Pandemie nur etwa 2,5 bis 3 Prozent der Fahrgäste ohne gültiges Ticket unterwegs waren, liegt die Quote mittlerweile bei etwa fünf Prozent. Falk Lösch, Pressesprecher der Dresdner Verkehrsbetriebe (DVB), erklärt, dass die Pandemie zu einem Rückgang der Kontrollen geführt hat, was möglicherweise einen Beitrag zu diesem Anstieg geleistet hat. “Wir brauchen mehr Kontrollen und sichtbares Personal”, betont Lösch.
Doch was steckt wirklich hinter diesem Anstieg? Ein Grund könnte das Deutschlandticket sein, das einige Verkehrsverbände als mitverantwortlich ansehen. Lukas Iffländer vom Fahrgastverband Probahn sieht hier einen Trend, dass weniger kontrolliert wird und Reisende sich mit dem Ticket auf ungesicherten Boden bewegen. “Das Deutschlandticket könnte dazu führen, dass sich mehr Menschen trauen, ohne gültigen Fahrschein zu fahren”, stellt er fest.
Wirtschaftliche Auswirkungen
Die Folgen der Schwarzfahrten sind nicht nur ein Ärgernis für die Verkehrsbetriebe, sondern auch für die kommunale Kasse. Die Stadt Dresden verliert jährlich etwa fünf Millionen Euro durch Nutzer, die ohne Ticket fahren. Diese Summe hat direkte Auswirkungen auf die kommunalen Finanzen und kann Investitionen in Bildung und Infrastruktur gefährden. Lobenswert ist jedoch, dass die Verkehrsbetriebe in Dresden und Magdeburg bereits Kontrollmarathons durchgeführt haben, um der Situation Herr zu werden. Doch nachhaltige Effekte bleiben aus.
In Magdeburg kann man ähnliches beobachten. Auch dort ist ein leichter Anstieg der Schwarzfahrten zu verzeichnen und die Verkehrsbetriebe setzen ebenfalls auf Personal in offizieller Uniform, um ein Gefühl der Sicherheit zu vermitteln. Diese Strategie soll dazu dienen, die Fahrgäste zu sensibilisieren und die Kontrollen zu intensivieren, doch bis jetzt haben sie nicht die gewünschte Wirkung gezeigt.
Die Herausforderung mit ungültigen Tickets
Aber die Sorge um ungültige Tickets betrifft nicht nur die Stadt Dresden. Ein ganz neuer Aspekt sind die Berichte von Reisenden, die mit Deutschlandtickets von einer dubiosen Webseite namens D-Ticket.su unterwegs sind. Diese Tickets wurden ursprünglich zu attraktiven Konditionen verkauft, sind jedoch seit dem Widerruf eines Kryptoschlüssels durch die Vetter GmbH nicht mehr gültig. Viele Reisende sind unwissentlich ohne gültiges Ticket auf den Straßen und müssen mit Strafen rechnen, die bis zu 60 Euro betragen können.
D-Ticket wird als unseriöser Anbieter eingestuft, der keine gültigen Tickets verkaufen darf. Es ist ratsam, dass Betroffene versuchen, ihr Geld zurückzuholen und ihre Zahlungsdaten zu überprüfen. Reguläre Tickets können weiterhin über die Vetter GmbH oder mo.pla erworben werden. Dies zeigt, wie wichtig es ist, beim Ticketkauf auf vertrauenswürdige Anbieter zurückzugreifen.
Insgesamt ist die Situation für die Verkehrsbetriebe angespannt und bedarf dringender Maßnahmen. Die Kommunen stehen unter Druck, die Schwarzfahrten einzudämmen und gleichzeitig die Einnahmen für wichtige Investitionen zu sichern. Nur durch ein gutes Zusammenspiel aller Akteure kann die Pendelzeit in Dresden und anderswo nachhaltig verbessert und eine faire Mobilität für alle gewährleistet werden.
Für weitere Informationen zu den Themen Schwarzfahren und Verkehrssicherheit in Deutschland, können Sie die Berichte von MDR, Heise und BMV lesen.