Globalfoundries plant Mega-Ausbau in Dresden: 1,1 Milliarden Euro für Chips!

Dresden, Deutschland - In Dresden tut sich derzeit einiges in der Welt der Halbleiter. Globalfoundries, ein bedeutender US-Chip-Produzent, hat mit der deutschen Regierung um Fördermittel für seinen Standort verhandelt. Geplant ist eine beeindruckende Erweiterung der Fabrik in Sachsen, die mit 1,1 Milliarden Euro zu Buche schlagen soll. Vor wenigen Tagen wurde bekannt, dass die Bundesregierung bereit ist, mehrere Hundert Millionen Euro an Zuschüssen bereitzustellen, um diesen ambitionierten Plan zu unterstützen. Das Ziel? Die Produktion in Dresden soll auf bis zu 1,5 Millionen Wafer pro Jahr verdoppelt werden. Diese Entscheidung könnte sich als goldrichtig herausstellen, denn Globalfoundries ist ein wichtiger Zulieferer für die Automobilindustrie, die aktuell von einem dramatischen Chipmangel betroffen ist.
Ein Sprecher des Unternehmens gab an, dass die Realisierung des European-Chips-Acts in Dresden bereits begonnen hat. Die Details zu den geplanten Vorhaben sollen in den kommenden Wochen veröffentlicht werden. Oliver Schenk, Europaabgeordneter der CDU, bestätigte eine Genehmigung für den Projektbeginn durch die Regierung, auch wenn die endgültige Fördergenehmigung noch aussteht. Dennoch kann Globalfoundries bereits mit dem Kauf von Maschinen für die Produktion starten.
Ein starkes Ökosystem: Silicon Saxony
Dresden selbst wird oft als „Silicon Saxony“ bezeichnet. Dieser Name ist nicht von ungefähr, denn Sachsen beheimatet die größte Halbleiterindustrie in Europa, was maßgeblich auf das Erbe der DDR, umfangreiche Forschung und zahlreiche Subventionen zurückzuführen ist. Das Halbleiter-Ökosystem in Sachsen zählt beeindruckende 73.000 Beschäftigte, die in Herstellern, Zulieferern, Dienstleistern und Forschungsinstituten tätig sind. Zu den Großunternehmen in dieser Region gehören neben Globalfoundries auch Bosch und Infineon. Dabei hat die Halbleitertradition in Dresden, die bis in die DDR-Zeit zurückreicht, heute eine neue Dimension erreicht.
Die Technische Universität Dresden sowie zahlreiche Forschungseinrichtungen spielen eine zentrale Rolle, um die Innovation und das Wachstum der Branche weiter voranzutreiben. Besonders erwähnenswert ist, dass Bosch erst 2021 ein neues Halbleiterwerk in Dresden eröffnet hat, das mit einer Investition von 1 Milliarde Euro ausgestattet ist und in naher Zukunft ebenfalls Ausbaumaßnahmen plant.
Subventionen und europäische Zusammenarbeit
Die schwindelerregenden Investitionen in die Halbleiterindustrie sind nicht ohne Grund. Der Chipmangel, ausgelöst durch verschiedene Faktoren, darunter die Corona-Pandemie, hat die Automobilindustrie in Deutschland in ernsthafte Schwierigkeiten gebracht. Um dieser Herausforderung zu begegnen, initiierte die EU im Frühjahr 2022 den European Chips Act, mit dem Ziel, die Selbstversorgung der EU im Mikroelektronikbereich zu verbessern. Für Deutschland ist die Förderung von 20 Milliarden Euro vorgesehen, von denen noch 3 Milliarden Euro für zukünftige Projekte verfügbar sind. Diese Maßnahmen stärken nicht nur den Standorts Sachsen, sondern setzen auch ein wichtiges Signal für weitere EU-Mitgliedsstaaten, dass man diesen globalen Wettbewerb erfolgreich bestehen kann.
Die Investition von Globalfoundries wird als wahrer Meilenstein für die Hochtechnologie in Sachsen angesehen, besonders nach der gescheiterten Ansiedlung von Intel in Magdeburg. Diese Entwicklung könnte Hoffnung auf wirtschaftlichen Aufschwung in der Region bringen, insbesondere in der Auto- und Chemieindustrie, die für die Sächsische Wirtschaft von zentraler Bedeutung sind.
Es bleibt spannend, wie sich die Pläne konkretisieren werden. Die Vorzeichen stehen jedoch gut für Dresden und das gesamte Silicon Saxony, das sich weiterhin als hot spot der Halbleiterindustrie in Europa positionieren möchte.
Für mehr Informationen zu den neuesten Entwicklungen in diesem Bereich, lesen Sie die Berichte von Süddeutsche Zeitung, NZZ und Silicon Saxony.
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Ort | Dresden, Deutschland |
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