Kita Teddy in Plauen schließt: Zu wenig Kinder, neue Pläne!

Kita Teddy in Plauen schließt: Zu wenig Kinder, neue Pläne!
Plauen, Deutschland - In Stöckigt bei Plauen wird die Kindertagesstätte „Teddy“ zum Schuljahreswechsel 2024/2025 geschlossen. Der Grund für diese Entscheidung liegt in einer Zusammenlegung mit der benachbarten Kita „Kemmlerzwerge“ in Oberlosa, was eine bessere Auslastung und Nutzung der Ressourcen in der Region verspricht. Trotz der Bemühungen, die Einrichtung in den letzten zwei Jahren mit einem dörflichen Charakter zu bewerben, blieb die Auslastung hinter den Erwartungen zurück. Dies berichtet Freie Presse.
Aber die Schließung der „Teddy“-Kita ist nur ein Teil eines größeren Trends in Sachsen. Der Bedarf an Kitaplätzen in den Großstädten ist dramatisch zurückgegangen, und laut dem MDR müssen in Dresden bis 2026 sechs und bis 2029 fünf Kindergärten schließen, was insgesamt 3.500 Plätze betrifft. Besonders betroffen sind Kitas, die temporär in Containern untergebracht sind, während in Leipzig und Chemnitz ebenfalls Stellenangebote reduziert werden müssen. Das Geburtenniveau ist von 1,6 auf 1,24 Kinder pro Frau gefallen, was zu einer drastischen Veränderung in der Kinderzahlenprognose führt.
Demografische Veränderungen
Ein weiterer Aspekt dieser Entwicklung zeigt sich in den aktuellen Geburtenzahlen: Jährlich kommen derzeit etwa 21.000 Kinder im Alter von drei bis sieben Jahren in die Kitas, während diese Zahl in drei bis fünf Jahren auf nur etwa 17.600 sinken wird. Dieses Ungleichgewicht führt dazu, dass es für die Erzieherinnen und Erzieher, die in Sachsen ein hohes Arbeitspensum leisten (der Betreuungsschlüssel liegt bei 17,7 Kinder pro Betreuerin), immer schwieriger wird, die Anforderungen zu erfüllen. In Leipzig wurden im letzten Jahr 1.000 Geburten weniger registriert, und dieser Rückgang wird voraussichtlich bis 2027 weiter andauern, wie auch ZDF berichtet.
Die Gegebenheiten führen dazu, dass nicht nur Kitas schließen, sondern auch die Qualität der Betreuung leidet. Die Gewerkschaften warnen vor einem drohenden Jobabbau für Erzieherinnen und Erzieher. Gleichzeitig sehen einige Städte die Möglichkeit, die Situation zu nutzen, um die restlichen Einrichtungen zu sanieren und in die Qualität der frühkindlichen Erziehung zu investieren. Der sächsische Kultusminister Christian Piwarz betont, dass dieser demografische Wandel auch als Chance betrachtet werden kann, um in die Zukunft der Kindertagesstätten zu investieren.
Herausforderungen und Chancen
Insgesamt stehen die Kitas in Sachsen vor großen Herausforderungen. Während in vergangener Zeit ein Mangel an Betreuungsplätzen herrschte, wandelt sich jetzt das Bild rapide. Städte nutzen diese Gelegenheit, um Einrichtungen, die sich in einem schlechten Zustand befinden, zu schließen oder zu sanieren. Die Möglichkeit, den Personalschlüssel in den Kitas zu verbessern und die Qualität der frühkindlichen Bildung zu steigern, wird als eine positive Wendung in der gegenwärtigen Situation betrachtet. Laut ZDF haben Kinder aus sozial benachteiligten Familien nach wie vor weniger Zugang zu Kita-Plätzen, was eine zusätzliche soziale Dimension in der Diskussion um Kita-Restrukturierungen darstellt.
Die Situation in den Kitas wird somit nicht nur durch die schwindende Kinderzahl, sondern auch durch den stetig steigenden Bedarf an individueller Betreuung, besonders von sozial-emotional auffälligen Kindern, komplexer. Es wird spannend sein zu beobachten, wie sich die sächsischen Städte im Umgang mit diesen langfristigen Trends entwickeln werden.
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Ort | Plauen, Deutschland |
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