Turiner Grabtuch: Neueste Studie stärkt Glauben an Authentizität!

Turin, Italien - Das Turiner Grabtuch begeistert die Gemüter und entzündet hitzige Debatten: Ist es ein authentisches Abbild Jesu nach seiner Kreuzigung oder handelt es sich um eine geschickte Fälschung? Diese Fragen werden in der aktuellen Forschung intensiver denn je erörtert. Eine neue Studie italienischer Forscher sorgt jetzt für Aufsehen und legt nahe, dass das Tuch tatsächlich aus der Zeit Jesu stammen könnte. Das berichtet Stuttgarter Zeitung.
Das Turiner Grabtuch misst stolze 4,40 Meter in der Länge und 1,13 Meter in der Breite und zeigt das Bild eines Mannes mit blutigen Wunden, die untrennbar mit der Kreuzigung Jesu verbunden sind. Es ist seit 1578 im Turiner Dom aufbewahrt und wurde seitdem nur selten der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Die katholische Kirche hat sich offiziell nie zur Echtheit des Grabtuchs geäußert. Es bleibt auch weiterhin ungeklärt, ob der Leichnam Jesu tatsächlich in das Tuch eingewickelt wurde.
Vielschichtige Geschichte des Grabtuchs
Das Grabtuch erlangte erstmals im frühen 14. Jahrhundert Aufmerksamkeit, und seine Entstehung wird auf etwa 1325 datiert. Dass dieses Artefakt einen hohen künstlerischen Wert besitzt, steht außer Frage. Mit Künstlern wie Leonardo da Vinci, der sich vom Bildnis inspirieren ließ, hat es auch die Kunstgeschichte geprägt. In einer von Florian Höllerl produzierten ARTE-Dokumentation wird die abenteuerliche Spurensuche des Tuchs von der Grabeskirche in Jerusalem über Frankreich und Istanbul bis zur Domkapelle in Turin beleuchtet, wie Swyrl berichtet.
Die Wissenschaftler stehen jedoch an unterschiedlichen Fronten: Während der Chemiker Luigi Garlaschelli an die geniale Fälschung glaubt und das Grabtuch als „schwarzes Loch“ voller Fragen bezeichnet, hält der Privatforscher Joe Marino aus Ohio es für authentisch. Diese Meinungsvielfalt zeigt, wie sehr die Forschung weiterhin an diesem alten und mysteriösen Textil interessiert ist.
Neue Beweise für die Authentizität?
Die Neuesten Ergebnisse der italienischen Forscher, veröffentlicht im „Heritage Journal“, haben weitere Relevanz erlangt. Sie verwendeten eine spezielle Röntgentechnik, um das Alter des Gewebes zu bestimmen und sind überzeugt, dass die Fäden des Grabtuchs auf mehr als 2000 Jahre datiert werden können. Diese Erkenntnis könnte die frühere Hypothese der 1980er Jahre, die das Tuch ins Mittelalter rückte, widerlegen, was einen Zeitraum von mehr als 700 Jahren nach Jesu Zeit bedeuten würde. Die Forscher fanden außerdem bemerkenswerte Übereinstimmungen mit einem Leinenstück aus Masada, das auf 55 bis 74 n. Chr. datiert wurde, und stellten fest, dass Verunreinigungen in früheren Proben die Ergebnisse verfälscht haben könnten.
Zusätzlich haben die Wissenschaftler mithilfe von KI versucht, das Gesicht Jesu zu rekonstruieren, und begannen mit weiteren Röntgen-Untersuchungen, um die bisherigen Ergebnisse zu untermauern. Die Pollen im Leinen stammen von Pflanzen, die lediglich im Nahen Osten heimisch sind, was den Verdacht einer europäischen Fälschung ins Wanken bringt. Auch die katholische Volksfrömmigkeit, die stark auf Reliquien setzt, spielt in diesem Kontext eine bedeutende Rolle. Im Gegensatz zur evangelischen Kirche, die diesen Brauch nicht kennt, ist die Verehrung von Reliquien in der katholischen Tradition tief verwurzelt.
Das Turiner Grabtuch wird ein kontroverses Thema bleiben, während die Wissenschaftler weiterhin Neues entdecken und die Gläubigen bangen, ob das Artefakt wirklich das Bildnis Jesu zeigt, das die Weltreligionen so sehr berührt. Die Türen zu neuen Erkenntnissen und spannenden Diskussionen stehen weit offen und es bleibt abzuwarten, wohin die Reise des Grabtuchs uns noch führen wird.
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Ort | Turin, Italien |
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