Plauen schützt Natur: Alte Baumstümpfe werden zu neuen Lebensräumen!

Plauen schützt Natur: Alte Baumstümpfe werden zu neuen Lebensräumen!

Plauen, Deutschland - In Plauen wird bei der Pflege des Stadtgrüns ein neuer Weg eingeschlagen. Anstatt alte Baumstümpfe zu entfernen, lässt die Stadtverwaltung diese stehen. Hauptakteur in dieser Initiative ist ein kürzlich am Elsterufer gekürzter Baum, der jetzt als sogenannter Habitat-Baum gekennzeichnet ist. Dieser spezielle Baum trägt dazu bei, wertvolle Lebensräume in städtischen Gebieten zu erhalten und sogar zu fördern. Ein weiterer dieser Habitat-Bäume kann im Lutherpark, im Stadtzentrum, bewundert werden. Und das ist erst der Anfang – es sollen weitere Habitat-Bäume folgen, um die Artenvielfalt nachhaltig zu unterstützen.

Was steckt hinter dem Begriff „Habitat-Baum“? Wie die Freie Presse berichtet, wurden bei der Pflege der Allee am Elsterufer gleich drei Linden gekürzt, um die Sicherheit von Radfahrern und Fußgängern zu gewährleisten. Bei einem der gekürzten Bäume wurde sogar massiver Pilzbefall festgestellt. Umso wichtiger ist es, die verbliebenen Baumstümpfe stehenzulassen, sie bieten Lebensraum für zahlreiche Arten.

Die Bedeutung von Habitatbäumen

Habitatbäume sind weit mehr als nur das Überbleibsel eines gefällten Baumes. Sie tragen mindestens ein Baummikrohabitat, was sie zu Rückzugsorten für viele Arten macht. Diese Baummikrohabitate können durch verschiedene biotische und abiotische Ereignisse entstehen, wie etwa durch Blitzschlag oder Steinschlag, die zu Verletzungen des Stammes führen. Diese Strukturen werden oftmals von speziellen Arten oder Gemeinschaften während ihres Lebenszyklus genutzt. Dabei handelt es sich um wichtige Nahrungs- oder Überwinterungsstätten. Der Taschenführer der Baummikrohabitate beschreibt die verschiedenen Typen dieser Lebensräume. Insgesamt gibt es 47 verschiedene Typen, die in 15 Gruppen und 7 Formen unterteilt sind, was die Vielfalt der Lebensräume unterstreicht.

Die Erkennung und Erhaltung dieser Habitatstrukturen ist entscheidend für die Förderung der Biodiversität und die Resilienz unserer Wälder. Das Konzept wird auch durch die Waldwissen Plattform unterstützt, die auf die Notwendigkeit hinweist, ein einheitliches Bewertungssystem für Habitatbäume zu entwickeln. Solche standardisierten Methoden sind von großer Bedeutung für Monitoring und Waldzertifizierung – schließlich braucht es präzise Maßnahmen, um die biologische Vielfalt nachhaltig zu fördern.

Fazit

Plauen geht mit gutem Beispiel voran. Indem alte Baumstümpfe stehen bleiben, wird nicht nur die Sicherheit der Bürger:innen gewahrt, sondern auch ein wertvoller Lebensraum geschaffen. Es wird spannend, zu sehen, wie viele Habitat-Bäume in Zukunft erhalten bleiben und welche Arten sich möglicherweise in den städtischen Gebieten ansiedeln werden. Die Stadt hat mit diesem Ansatz ein gutes Händchen, wenn es darum geht, die lokale Flora und Fauna zu unterstützen und ihren Bürger:innen gleichzeitig einen grünen Mehrwert zu bieten.

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OrtPlauen, Deutschland
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