Dresdner Naturdenkmal: 375 Jahre alte Eiche muss fallen!

Dresdner Naturdenkmal: 375 Jahre alte Eiche muss fallen!

Blasewitz, Dresden, Deutschland - In Dresden, einer Stadt, die für ihre grünen Oasen und altehrwürdige Baumlandschaften bekannt ist, steht ein trauriges Kapitel an: Am Sonntag wird eine 375 Jahre alte Stiel-Eiche in Blasewitz gefällt. Der eindrucksvolle Baum, der seit 1938 als Naturdenkmal unter Schutz steht, leidet unter einer gefährlichen Pilzkrankheit, weshalb die Fällung unumgänglich ist. Umweltamtsleiter René Herold hat bestätigt, dass alle Rettungsversuche der majestätischen Eiche gescheitert sind, und ein Gutachten ordnet die Fällung auch im Verbotzeitraum, der vom 1. März bis 30. September reicht, an, da der Baum den öffentlichen Verkehrsraum gefährdet. Während der Fällarbeiten wird ein Fachmann des Umweltamts anwesend sein, um sicherzustellen, dass alle Bestimmungen eingehalten werden, berichtet Sächsische.de.

Die Fällung ist ein weiterer Schritt in einer Reihe von notwendigen Baumfällungen in der Stadt. Nur im vergangenen Jahr mussten in Dresden 688 Straßenbäume weichen, und auch in den Jahren zuvor waren es jeweils über 800, wie Sächsische.de berichtet. Im Oktober 2024 wurden entlang der Augsburger Straße zehn über hundert Jahre alte Krimlinden gefällt, und im Februar dieses Jahres musste ein großer Spitzahorn am Zwingerteich aufgrund morsche Stellen entfernt werden. Es steht fest, dass bei Fällungen Ersatzbäume gepflanzt werden müssen, es sei denn, es gibt besondere Gründe, die dies ausschließen.

Ein Blick auf die Baumdenkmäler

Die Stadt Dresden beherbergt aktuell 79 Baum-Naturdenkmäler, darunter 60 Laub- und 19 Nadelgehölze, wobei die alte Eiche in Blasewitz als besonders prunkvoll gilt. Doch während dieser Baum untergeht, gibt es andere Beispiele, bei denen sich der öffentliche Druck tatsächlich ausgezahlt hat. In Stangenhagen am Mühlenweg wurde kürzlich ein ähnlicher Fall mit einer Eiche gerettet. Hier konnte dank einer engagierten Petition, öffentlichem Druck und einer überwältigenden Unterstützung der Gemeinde die Fällung abgewendet werden. Der ursprüngliche Bauplan wird nun um einige Meter versetzt, sodass der Baum erhalten bleibt, was zeigt, wie wichtig der Dialog zwischen Bürgern und Entscheidungsträgern ist.

Der Umgang mit geschützten Bäumen wird über die Richtlinien des Arten- und Biotopschutzes sowie das Schutzgebietssystem geregelt. In der Vegetationsperiode gilt ein generelles Fällverbot, das dem Schutz von brütenden Vogelarten und Insekten dient. Das hat nun zur Folge, dass die Fällung der Eiche in Blasewitz unter strenger Aufsicht durchgeführt wird, um die ökologischen Vorgaben zu erfüllen, wie natur.sachsen.de erläutert.

Im Herbst 2025 oder Frühjahr 2026 plant die Stadt, einen Ersatzbaum zu pflanzen, der an die veränderten Klimabedingungen angepasst ist. Es bleibt abzuwarten, ob dies den Verlust der majestätischen Stiel-Eiche in Blasewitz irgendwie ausgleichen kann.