Tatort Dresden weiter im Wandel: Frauenpower am Ende?
Am 12. Oktober 2025 ermittelt das Dresdner „Tatort“-Team im Fall „Siebenschläfer“. Konflikte und Rollenwechsel prägen die Story.

Tatort Dresden weiter im Wandel: Frauenpower am Ende?
Am Sonntag, dem 12. Oktober, ermittelt das Dresdner „Tatort“-Team im neuen Fall „Siebenschläfer“. In den letzten Jahren hat sich das Team um Kommissariatsleiter Peter Schnabel, gespielt von Martin Brambach, und der neuen Ermittlerin Leonie Winkler mit vielen Herausforderungen auseinandergesetzt. Jetzt müssen sie in einem dramatischen Fall ermitteln, in dem eine 16-jährige Lilly-Marie tot in einem See aufgefunden wird, nachdem sie mit ihrem Freund Pascal aus einem Jugendheim geflohen war. Pascal wird derzeit vermisst, was die Situation noch spannender macht.
Der „Tatort“ aus Dresden, der im Jahr 2016 mit dem Konzept „Drei Engel für Dresden“ begann, steht aktuell unter einem besonderen Licht, da es immer wieder zu personellen Veränderungen im Team kommt. Die anfängliche Besetzung, bestehend aus Alwara Höfels, Karin Hanczewski und Jella Haase, hat sich im Laufe der Jahre stark verändert. Nach nur einer Folge verließ Haase das Team, während Höfels nach sechs Fällen aufgrund von Konflikten mit dem MDR ausschied. Die aktuellen Umstände im Ermittlerteam könnten sich möglicherweise negativ auf die Quoten auswirken, aber die Produzenten setzen auf Kontinuität und Qualität.
Neuer Fall, neue Herausforderungen
In der aktuellen Episode „Siebenschläfer“ müssen Schnabel und Winkler sich nicht nur um den mysteriösen Tod von Lilly-Marie kümmern, sondern auch um die Umstände, die zu ihrem tragischen Schicksal führten. Das Jugendheim „Siebenschläfer“, in dem sie lebte, wird als vorbildlich beschrieben, doch wird dessen Umgang mit schwierigen Lebensgeschichten in Frage gestellt. Besonders besorgt äußert sich die Erzieherin Jasmin Hoffmann über die Umstände und beschreibt Pascal als eine problematische Figur. Auch der Psychiater Lukas Brückner ist in den Fall involviert, da er die Heimbewohner behandelt.
Die Abwesenheit von Karin Hanczewski, die ihre Rolle als Kommissarin Gorniak im Februar 2025 beendet, hat das Team auf zwei Mitglieder reduziert. Dennoch wird dieser Rückschritt nicht als nachteilig wahrgenommen. Die Zuschauer machen sich ähnliche Gedanken, wie die Produzenten: Ein neuer Charakter, Lilja van der Zwaag als Milla Brandis, wird bald hinzukommen, um für frischen Wind zu sorgen.
Ein Blick in die Zukunft
Die kommenden Episoden des Dresdner „Tatorts“ stehen bereits fest, nachdem zwei Fälle mit Schnabel und Winkler abgedreht wurden. Eine neue Episode mit dem Titel „Das, was du zurücklässt“ wird derzeit in Dresden gedreht. Mit „Nachtschatten“ steht bereits ein Solo-Krimi für Leonie Winkler an, und die Geschichte wird spannend bleiben, da das Team kontinuierlich aktualisiert wird.
Die Bedeutung des „Tatorts“ als kulturelle Institution im deutschen Fernsehen ist unbestritten. Mit über 1.041 produzierten Folgen und seinem 50-jährigen Jubiläum im Jahr 2020 bleibt die Serie relevant und wird weiterhin erforscht. Ein aktuelles Forschungsprojekt der Deutschen Forschungsgemeinschaft beleuchtet die representativen Ermittlerfiguren der Serie von 1970 bis 2020 und analysiert deren gesellschaftlichen Kontext und Diversität. Die Frage, wie sich die Charaktere in der modernen Zeit verändern, wird weiterhin diskutiert und lässt Raum für neue Ansätze in Erzählung und Besetzung.
Der Dresdner „Tatort“ zeigt also, dass es trotz der Herausforderungen und Veränderungen gelingt, spannende und realistische Geschichten zu erzählen. Die dynamische Beziehung der Charaktere, gepaart mit kritischen gesellschaftlichen Themen, hält das Interesse der Zuschauer lebendig und sorgt dafür, dass der „Tatort“ auch in Zukunft hoch im Kurs bleibt.
Mehr zu den Hintergründen und aktuellen Entwicklungen der Serie finden Sie in den Berichten von Bild und Focus. Das Forschungsprojekt zur Geschichte des „Tatorts“ wird zudem auf der Webseite der DFG dokumentiert.