Friedrich Merz: Rassistische Äußerungen treffen auf Widerstand in Dresden
Friedrich Merz diskutiert in Dresden rassistische Tendenzen und soziale Ungleichheiten bei einer Demo gegen rechte Hetze und Kürzungen.

Friedrich Merz: Rassistische Äußerungen treffen auf Widerstand in Dresden
Am 29. Oktober 2025 sorgt der Besuch von Friedrich Merz in Sachsen für Aufregung und Diskussionen. Der Parteivorsitzende der CDU äußert sich in seiner Rede zu einem vermeintlichen „Problem im Stadtbild“ und signalisiert damit eine klare Präferenz für bestimmte Bevölkerungsgruppen. Diese Äußerungen tragen zur Verschiebung der gesellschaftlichen Debatte nach rechts bei und stellen Migrant*innen als Sündenböcke dar. Tatsächlich wird das Stadtbild in Sachsen von JN-Trupps, der AfD und den Freien Sachsen geprägt und nicht von den zahlreichen Migrant*innen, die ein wichtiger Teil der Gesellschaft sind, wie von Demokratie Team berichtet.
Die Rhetorik Merz‘, der die AfD als größten Gegner sieht und gleichzeitig durch seinen Gastgeber Michael Kretschmer Unterstützung für rechte Stimmungsmache erhält, schürt Ängste gegenüber migranisierten Gruppen. Es wird betont, dass die Wahrnehmung, Migrant*innen seien für mehr Straftaten verantwortlich, unhaltbar ist. Eine Analyse zeigt, dass Migrant*innen nicht überproportional Straftaten begehen und die Angst vor ihnen oft als Werkzeug genutzt wird, um von sozialen Ungleichheiten und der Einflussnahme der Reichen abzulenken.
Solidarität statt Spaltung
Bei der Veranstaltung sprachen Vertreter des Sächsischen Flüchtlingsrats, Fridays For Future Dresden sowie Aktivisten wie Rasha Nasr, Clara Bünger und Kassem Taher Saleh über die prekären Lebenslagen von Schutzsuchenden und die oft brutalen Abschiebungen. Sie betonten die Wichtigkeit der Verbindung zwischen sozialen und ökologischen Kämpfen. Musikalische Unterstützung erhielten sie von diversen Künstler*innen wie C.C.Estrés und der Fiatelle Blaskapelle. Auch die starke Teilnahme einer Demonstration am Dienstag gegen Rassismus und rechte Hetze wurde gefordert, um ein vielfältiges Dresden zu schaffen.
Insgesamt ist Rassismus ein zentrales Thema in der heutigen Diskussion, nicht nur in Sachsen, sondern im gesamten Deutschland. Er ist ein strukturelles und gesellschaftliches Phänomen, das über Generationen wirkt, wie in einem Beitrag der bpb erläutert wird. Rassismus betrifft überproportional Menschen mit Migrationshintergrund und wird oft als Bedrohung für die gesellschaftliche Pluralität wahrgenommen. In Deutschland haben 21,2 Millionen Menschen einen Migrationshintergrund, was 26% der Bevölkerung entspricht. Die Diskriminierung dieser Gruppen wird nicht nur durch individuelle Vorurteile, sondern auch durch strukturelle und institutionelle Bedingungen verstärkt.
Forschung und Zivilgesellschaft
Um dem entgegenzuwirken, wurde der Nationale Diskriminierungs- und Rassismusmonitor (NaDiRa) gegründet, der durch innovative Methoden und eng mit betroffenen Communitys zusammenarbeitet. Diese Forschung, die am DeZIM-Institut in Berlin angesiedelt ist, untersucht die Auswirkungen von Rassismus in Bereichen wie Gesundheit, Wohnen, Arbeit und Bildung. Das Ziel ist es, langfristige Indikatoren zu entwickeln, um strukturelle Benachteiligungen aufzuzeigen, wie im Rassismus Monitor dargelegt wird.
Zusammenfassend ist es für die gesellschaftliche Diskussion unerlässlich, Rassismus offen zu benennen und die Solidarität in den Vordergrund zu stellen, um Spaltung und Ungleichheit zu überwinden. Die Entwicklungen in Sachsen sind ein deutlicher Appell an alle, aktiv gegen diskriminierende Tendenzen aufzustehen.