Städtisches Klinikum Dresden kämpft gegen 15 Millionen Euro Verlust!

Städtisches Klinikum Dresden kämpft gegen 15 Millionen Euro Verlust!
Dresden, Deutschland - Es ist kein Geheimnis, dass die Gesundheitsbranche derzeit vor großen Herausforderungen steht. Das Städtische Klinikum in Dresden ist da keine Ausnahme. Im Jahr 2024 musste die Klinik einen beachtlichen Verlust von knapp 15 Millionen Euro hinnehmen, der im Jahr davor mit 6,5 Millionen Euro noch deutlich geringer ausgefallen war. Als Hauptursachen für diese finanzielle Schieflage werden die stark gestiegenen Personal- und Sachkosten sowie außergewöhnlich hohe Tarifabschlüsse genannt, wie MDR berichtet.
Der Druck auf die Klinikleitung ist spürbar. Um die finanzielle Lage zu entschärfen, sind seitens des Klinikums bereits Maßnahmen zur Einsparung in Planung. Ursprünglich rechnete man sogar mit noch höheren Verlusten, doch durch ein Plus an Behandlungen und gezielte Kostensenkungen konnten die Ausgaben um vier Millionen Euro verringert werden. Mit Gesamteinnahmen von 400 Millionen Euro im Jahr 2024 setzen die Verantwortlichen große Hoffnung auf zukünftige Einsparungen, insbesondere durch die Verbesserung der Digitalisierung und die Optimierung medizinischer Abläufe.
Die Hürden der Digitalisierung
Umso bedrückender ist die Erkenntnis, dass die Digitalisierung in deutschen Krankenhäusern oft ins Stocken gerät. Eine Studie von PwC Deutschland hebt hervor, dass viele Kliniken Schwierigkeiten haben, Kosten für zukünftige Digitalisierungsprojekte richtig abzuschätzen. Das gilt nicht nur für das Einkaufsbudget, sondern auch für die tatsächlichen Betriebskosten, die häufig in Förderanträgen nicht ausreichend berücksichtigt werden. Das macht es für Einrichtungen wie das Städtische Klinikum umso schwieriger, die notwendigen Investitionen zu tätigen, da die eingeplanten Fördermittel oft nur für die Anfangsinvestitionen ausreichen und nicht für die fortlaufenden Kosten, wie die Studie von PwC zeigt.
Ein weiteres Hindernis sind die unvorhersehbaren regulatorischen Vorgaben und der Anbietermarkt für digitale Lösungen. Diese Ungewissheit kann die Prognosen für Krankenhausfinanzierungen erheblich erschweren. Zudem sind die Krankenhäuser gezwungen, sich während der Implementierung häufig um Mehrarbeit zu kümmern, weshalb der Personalbedarf – insbesondere im IT-Bereich – wächst. Ein Fachkräftemangel in diesem Sektor macht es den Kliniken zusätzlich schwer, die benötigten Kompetenzen zu akquirieren.
Ein Schritt in die Zukunft
Doch es gibt auch Lichtblicke. Die gut gesteuerte Digitalisierung kann nicht nur helfen, die Qualität der medizinischen Versorgung zu verbessern, sondern bietet auch neue Erlösmodelle. Das Potenzial für digitale Geschäftsmodelle ist vorhanden, allerdings erfordert der Weg dorthin zusätzliche Ressourcen und Entwicklungsprozesse. Eine ganzheitliche Digitalisierung, die über eine einfache „Elektrifizierung“ analoger Prozesse hinausgeht, ist dringend nötig, so der Tenor aus verschiedenen Expertendiskussionen. Der akute Handlungsbedarf zeigt sich auch in der Erkenntnis, dass die Mehrwerte der Digitalisierung vor allem qualitativer Natur sind, jedoch in einer Zeit der knappen Kassen und hohen Defizite nicht einfach zu vermarkten sind, wie die Informationen von kma verdeutlichen.
Insgesamt steht das Städtische Klinikum in Dresden vor einem komplexen Gleichgewicht zwischen finanziellen Herausforderungen und der Notwendigkeit, zukunftsfähige Lösungen zu finden. Die kommenden Monate werden zeigen, ob es gelingt, aus der Spirale der roten Zahlen herauszukommen und die Digitalisierung vielmehr als Chance denn als Bürde zu begreifen.
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Ort | Dresden, Deutschland |
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