Schatzsuche in Prohlis: Begehrte Artefakte aus Schloss-Ruinen!

Schatzsuche in Prohlis: Begehrte Artefakte aus Schloss-Ruinen!

Prohlis, Deutschland - Das Prohliser Plattenviertel in Dresden, einst von einem imposanten Neorenaissance-Schloss geprägt, hat in den letzten Wochen erneut das Interesse von Historikern und Neugierigen geweckt. Ein spannendes Ausgrabungsprojekt, unterstützt von Moritz Freiherr von Crailsheim, dem Ur-Ur-Enkel des Schloss-Erbauers, hat zu bemerkenswerten Funden geführt. Diese artefaktliche Schatzsuche bringt nicht nur die Geschichte des Schlosses ans Licht, sondern auch die der gesamten Region, die mit einer Siedlungsgeschichte von über 7.000 Jahren aufwarten kann, wie tag24.de berichtet.

Das Schloss Prohlis wurde zwischen 1887 und 1888 nach Plänen der Architekten Kirsten und Kreyhsig errichtet. Es entstand aus dem Umbau eines Gehöfts und war das Lebenswerk von Johann Christian Freiherr von Kapp-herr. Doch die Geschichte nahm eine tragische Wendung, als das Gebäude 1980 nach einem mysteriösen Brand abbrannte. Über die Umstände des Feuers gibt es bis heute Spekulationen, nachdem es bereits zuvor zur Enteignung der Familie nach 1945 kam. 1985 musste das Schloss schließlich dem Abriss weichen, und nur der Park blieb als Relikt der einst stolzen Vergangenheit erhalten, so wikipedia.de.

Schatzsuche bringt Geschichte zurück

In den letzten Wochen haben zahlreiche Kinder und Erwachsene mit Schaufeln und Eimern bewaffnet, historische Artefakte aus dem Boden gegraben. Dabei kamen Stuckreste, ein Türschloss und sogar eine Silbergabel ans Licht. Was viele nicht wissen: Das prachtvolle Schloss war mehr als nur ein Zuhause; es beheimatete eine kleine Kunstsammlung und zeigte reges Interesse an Genealogie und Heraldik, wie die Familie Kapp-herr es einst pflegte.

Leiter der Ausgrabungen, Peter Neukirch, der das Palitzsch-Museum betreut, zeigt sich begeistert über die Funde und das Interesse aus der Bevölkerung. Die freigelegten Grundmauern und Keramik-Kacheln des Schloss-Badezimmers erzählen Geschichten aus längst vergangenen Tagen. Stadtbezirksamtsleiter Jörg Lämmerhirt hat bereits angekündigt, die Ruine wieder mit Leben zu füllen. Eine dazu neu geschaffene Stele im Prohliser Wäldchen erweitert den „Archaeo-Pfad“ um eine zwölfte Station, die den kulturhistorischen Wert der Region unterstreicht und die Geschichte von der Eiszeit bis zur Gegenwart veranschaulicht, berichtet tag24.de.

Dresden und sein kulturelles Erbe

Dresden war im 20. Jahrhundert ein Zentrum von Kultur und Industrie, auch während der Zeit der DDR. Die Stadt erlebte große Zerstörungen im Zweiten Weltkrieg, und die anschließenden Jahrzehnte waren von einer ideologischen Prägung des kulturellen Erbes gekennzeichnet. [ddr-museum.de] zählt viele Objekte auf, die diese Zeit widerspiegeln. Die Renovierung barocker Gebäude und der Abriss ruinöser Bauwerke prägen das Stadtbild bis heute.

Das aktuell laufende Ausgrabungsprojekt bietet nicht nur spannende Einblicke in die Vergangenheit des Schlosses, sondern fördert auch das Bewusstsein für Dresdens reiche Geschichte und deren kulturelle Entwicklung. Die Kombination aus historischen Funden und dem Bedürfnis nach kulturellem Gedächtnis macht das Prohliser Plattenviertel zu einem Ort, an dem Geschichte lebendig wird – ein goldener Fund für jeden Geschichtsinteressierten!

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OrtProhlis, Deutschland
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