Kunst aus Müll: Thomas Sitte verwandelt Alltagsobjekte in Wunderwerke

Erleben Sie die Ausstellung „Fundort Leben“ von Thomas Sitte in der Kreuzkirche Dresden, bis 15. Juni. Alltagskunst neu interpretiert.
Erleben Sie die Ausstellung „Fundort Leben“ von Thomas Sitte in der Kreuzkirche Dresden, bis 15. Juni. Alltagskunst neu interpretiert. (Symbolbild/MD)

Dresden, Deutschland - In der evangelischen Kreuzkirche in Dresden geht es diesen Monat bunt und kreativ zu. Bis zum 15. Juni 2025 präsentiert der Künstler Thomas Sitte seine Ausstellung „Fundort Leben“. Ausgestellt werden rund 30 beeindruckende Objekte, die Alltagsgegenstände mit religiösen Themen verbinden und somit neue Perspektiven eröffnen.

Die Werke sind so vielfältig wie ein Frühlingstag. Im Zentrum steht unter anderem ein Halteverbotsschild, das in neuem Licht strahlt, sowie der Korpus des gekreuzigten Christus. Sitte hat ein feines Gespür für das Tragische und das Skurrile, was sich etwa in dem bemerkenswerten Frauenkopf aus Styropor zeigt, der mit Schaufeln als Krone ausgestattet ist und den Titel „Cinderella“ trägt. Sein Werk „Der Schwebende“, inspiriert von Ernst Barlach, besteht aus einer Getränkedose und wird von einem Gedicht über Verlust und Würde begleitet. Diese Kombination aus bildender Kunst und Poesie sorgt für nachdenkliche Momente.

Kreative Alltagsgegenstände neu interpretiert

Ein besonders eindringliches Exponat ist der „Schutzraum“, der aus einer Straßenlaterne, einem Wasserhahn und einem Spiegel besteht. Dazu kommen Verse aus Psalm 71, die der Installation zusätzliche Tiefe schenken. In seiner Kunst thematisiert Sitte das Wiederentdecken von Weggeworfenem und dessen neue Bedeutung im Kontext des Lebens. Er lädt die Besucher dazu ein, sich mit der Fragilität und dem Wert alltäglicher Dinge auseinanderzusetzen.

Aufgewachsen in Dresden, bringt Sitte eine musikalische Ausbildung mit, denn er war Geiger in der Norddeutschen Philharmonie Rostock. 2006 begann er, plastische Arbeiten auszustellen, wobei er immer wieder Materialien verwendet, die er als Kind in zerstörten Umgebungen gesammelt hat. „Fundort Leben“ ist der Ausdruck seines Glaubens an die ästhetische Kraft des Unscheinbaren.

Die Ausstellung ist während der Öffnungszeiten von Montag bis Freitag von 10 bis 18 Uhr und an Sonntagen nach dem Gottesdienst zugänglich. Weitere Informationen zur Ausstellung finden Interessierte auf der Webseite von Crescendo Deutschland.

Wer jetzt neugierig geworden ist, sollte sich die Gelegenheit nicht entgehen lassen, die faszinierenden Werke von Thomas Sitte zu entdecken und sich von der Geschichte, die jedes Objekt erzählt, inspirieren zu lassen.

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Ort Dresden, Deutschland
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