Schweigende Opfer: Veranstaltung zur modernen Sklaverei in Mylau!

Erfahren Sie mehr über die Veranstaltung „Sklaverei - heute?“ am 3. Juni in Mylau, die aktuelle Menschenhandelsthemen beleuchtet.
Erfahren Sie mehr über die Veranstaltung „Sklaverei - heute?“ am 3. Juni in Mylau, die aktuelle Menschenhandelsthemen beleuchtet. (Symbolbild/MD)

Burg Mylau, Plauen, Deutschland - In der kommenden Woche wird auf der Burg Mylau ein wichtiges Thema auf die Agenda gesetzt: Am 3. Juni um 19.30 Uhr findet im Historischen Ratssaal eine Veranstaltung mit dem Titel „Sklaverei – heute?“ statt. Organisiert wird dieses Treffen vom Verein Futurum Vogtland, der sich mit der aktuellen Situation von Menschenhandel und Ausbeutung beschäftigt. Gesprächspartnerin der Veranstaltung ist Annika Riewesell vom Karo-Verein Plauen. Es wird spannend, denn das Thema betrifft uns alle, ob wir es wahrhaben wollen oder nicht.

Hintergrund dieser Veranstaltung ist die alarmierende Tatsache, dass moderne Sklaverei nicht nur ein Schreckensszenario der Vergangenheit ist, sondern auch heute noch Millionen Menschen betrifft. Laut dem Global Slavery Index waren im Jahr 2021 weltweit etwa 50 Millionen Menschen Opfer von Sklaverei, wobei knapp 28 Millionen in Zwangsarbeit und rund 22 Millionen in Zwangsehen leben mussten. Besonders eindrücklich ist, dass die Zahl der Betroffenen seit 2016 um ganze 10 Millionen angestiegen ist. Gründe dafür sind unter anderem der Klimawandel, Konflikte, Migrationsbewegungen und die Folgen der Covid-19-Pandemie, wie die Bundeszentrale für politische Bildung bpb.de herausstellt.

Ein Blick in die Geschichte

Die Menschheit hat sich zwar zu bestimmten Zeiten gegen die Sklaverei ausgesprochen, doch die Realität sieht oft anders aus. Während Sklaverei in vielen Staaten bis zum 19. Jahrhundert gesetzlich verboten wurde, kämpfen wir heute noch gegen ihre modernen Formen, die ganz unterschiedlich aussehen. Die Abhängigkeit von Menschen, die als Eigentum anderer betrachtet werden, zeigt sich in zahlreichen Bereichen – vom Zwangsarbeiter bis zur Schuldknechtschaft. Auch der Transatlantische Sklavenhandel, der im 16. Jahrhundert begann und bis in das 19. Jahrhundert andauerte, hat tiefe Spuren in der Geschichte hinterlassen, indem Millionen Menschen aus Afrika gefangen genommen und versklavt wurden. Brasilien zählt bis heute zu den Hauptzielen für versklavte Menschen.

Die Ursachen für moderne Sklaverei sind komplex und vielschichtig. Der Klimawandel und politische Konflikte erhöhen die Zahl der Menschen, die in solche Verhältnisse geraten. Migranten ohne Papiere sind besonders gefährdet, da sie oft in prekären Arbeitsverhältnissen enden. Bis zu 152 Millionen Kinder befinden sich weltweit in Kinderarbeit, häufig unter sklavereiähnlichen Bedingungen, und das macht klar: Das Thema ist noch lange nicht abgeschafft.

Ein Aufruf zur Diskussion

Mit der Veranstaltung am 3. Juni soll ein Bewusstsein für diese Probleme geschaffen werden. „Sklaverei – heute?“ ist mehr als nur ein Titel, es ist ein Aufruf zur Auseinandersetzung mit den Ungerechtigkeiten, die in unserer Zeit vorherrschen. Der Verein Futurum Vogtland bietet mit dieser Plattform nicht nur einen Ort für Diskussion, sondern auch die Möglichkeit, Lösungen und Wege zu finden, wie wir als Gesellschaft aktiv werden können. Die Veranstaltung könnte dabei einen wichtigen Beitrag zu einem Thema leisten, das oft genug unter den Tisch fällt, aber dringend Beachtung verlangt.

Wir laden alle Interessierten herzlich ein, am 3. Juni um 19.30 Uhr in den Historischen Ratssaal der Burg Mylau zu kommen. Lassen Sie uns gemeinsam über die Herausforderungen sprechen, die uns alle angehen. Es gibt keinen besseren Zeitpunkt als jetzt, um einen Schritt in die richtige Richtung zu machen und sich für das Wohl von Menschen, die in Not sind, einzusetzen.

Details
Ort Burg Mylau, Plauen, Deutschland
Quellen