375 Jahre alte Eiche in Blasewitz: Fällung aus Sicherheitsgründen!

375 Jahre alte Eiche in Blasewitz: Fällung aus Sicherheitsgründen!
Hüblerstraße, 01324 Dresden, Deutschland - Ein trauriger Tag für die Baumliebhaber in Dresden: Am Sonntag wurde eine 375 Jahre alte Stiel-Eiche an der Hüblerstraße in Blasewitz gefällt. Der Baum war seit 1938 unter Schutz gestellt und zählte zu den Naturdenkmalen der Stadt. Doch trotz seines Alters war die Eiche krank und litt unter einem Pilzbefall, was schließlich zu dieser drastischen Entscheidung führte. Das Umweltamt sei zu dem Schluss gekommen, dass alle möglichen Maßnahmen zur Rettung des Baumes unternommen wurden. Doch die Sicherheit der Anwohner ging vor. Umweltamtsleiter René Herold bestätigte, dass bereits ein Gutachten eines Sachverständigen vorlag, das die Fällung notwendig machte, um den öffentlichen Verkehrsraum nicht zu gefährden, auch wenn Fällungen eigentlich von März bis September nicht erlaubt sind.
Die Eiche, die rund 23 Meter hoch war, stellte ein Risiko für die vorbeifahrenden Fahrzeuge dar. Um den artenschutzrechtlichen Vorgaben zu entsprechen, wird ein Fachmann des Umweltamtes während der Fällarbeiten vor Ort sein. Diese begannen am Sonntagmorgen um 8 Uhr, und die Hüblerstraße wurde in diesem Bereich voll gesperrt, um die Arbeiten sicher durchführen zu können.
Ein Teil bleibt stehen
Trotz der Fällung der Eiche bleibt ein Teil des Baumstamms stehen. Ein wichtiger Grund: Zwei junge Stare, die dort ihren Lebensraum gefunden haben. Dieser Teil des Stammes soll erst gekürzt werden, wenn die Jungtiere flügge sind. So wird sicherstellt, dass die Vögel nicht beeinträchtigt werden.
Aber es gibt auch positive Nachrichten in Bezug auf die Stadtbäume in Dresden. Das Umweltamt plant, im Herbst 2025 oder Frühjahr 2026 einen neuen Baum zu pflanzen, der speziell an die veränderten Klimabedingungen angepasst ist. Der Wandel des Klimas stellt neue Herausforderungen an die Stadtbegrünung, und der Ersatzbaum soll Teil eines größeren Plans zur Anpassung der städtischen Landschaft sein.
Die grüne Lunge der Stadt
In Dresden gibt es derzeit insgesamt 79 Baum-Naturdenkmäler – 60 Laubgehölze und 19 Nadelgehölze. Diese Bäume sind nicht nur wichtige Sauerstofflieferanten, sondern auch Lebensraum für viele Tierarten. Der Wasserhaushalt in den Wäldern und die Anpassung an Trockenperioden werden immer bedeutender, um die Resilienz der Wälder zu erhöhen. Die Stadt hat sich auch im Rahmen der EU-Initiativen dem Waldumbau verschrieben, um die Strukturvielfalt der Baumarten zu steigern und Mischwälder voranzutreiben. Vor allem die Anpflanzung von hitze- und trockenheitstoleranten Baumarten ist ein Schritt in die richtige Richtung.
Solche Maßnahmen sind notwendig, um die zukünftigen Herausforderungen durch Klimawandel und andere Umweltfaktoren besser bewältigen zu können. Mischwälder bieten gleich mehrere Vorteile: Sie sind widerstandsfähiger gegen Schädlinge und Krankheiten und helfen dabei, das Waldbrandrisiko zu verringern. Im Sinne einer nachhaltigen Stadtentwicklung ist es also unerlässlich, dass auch bei Neu-Pflanzungen auf die heimischen Baumarten geachtet wird.
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Ort | Hüblerstraße, 01324 Dresden, Deutschland |
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