Skulpturen im Großen Garten: Schönheitsraub besiegt durch Restaurierung!

Skulpturen im Großen Garten: Schönheitsraub besiegt durch Restaurierung!

Dresden, Deutschland - Im Herzen Dresdens, genauer gesagt im Großen Garten, dürfen sich Besucher auf eine besondere Attraktion freuen: Die sagenumwobene Skulpturengruppe „Zeit raubt die Schönheit“ ist nun wieder vollständig sichtbar. Dieses Kunstwerk ist nicht nur ein Wahrzeichen des Gartens, sondern auch eine Figur, die eine bewegte Geschichte hinter sich hat, die bis in die Gegenwart reicht. Laut Medienservice Sachsen wurde die Fertigstellung dieser beeindruckenden Skulpturengruppe im Rahmen des „Skulpturenprogramms im Großen Garten“ realisiert, das vom Staatsbetrieb Sächsisches Immobilien- und Baumanagement im Auftrag des Freistaates Sachsen durchgeführt wird.

Ein bedeutender Grund für die Restaurierung ist der kritische Zustand vieler Bildwerke, die durch Luftverschmutzung und unzureichende Pflege im 20. Jahrhundert stark gelitten haben. Besonders das Original dieser Marmorskulptur, welches seit elf Jahren unter einem Holzhäuschen steht, weist erhebliche Schäden auf, darunter Risse und Abbrüche. Kai-Uwe Beger vom Sächsischen Immobilien- und Baumanagement (SIB) betont, dass die Sicherheit der Skulptur vorerst gewährleistet ist. Die Statue zeigt den griechischen Zeitgott Chronos, der eine Schönheit emporhebt – eine Darstellung, die den verfließenden Charakter der Zeit symbolisiert.

Restaurierung und Freiluftausstellung

Ein spannender Aspekt der Arbeiten ist die Monitoreinstellungen, die regelmäßig durchgeführt werden, um den Zustand der Skulpturen weiter zu überwachen. So wurde kürzlich Schutzwachs auf den Marmor aufgetragen und Ultraschallmessungen vorgenommen, um mögliche Schäden frühzeitig zu erkennen. Auch die Pflanzenflächen um die Figurengruppe wurden sorgsam wiederhergestellt, sodass das Gesamtbild des Großen Gartens nicht nur gewahrt, sondern auch verschönert wird.

Ein weiterer innovativer Schritt ist die Eröffnung einer Freiluftausstellung, die die Baudokumentation des Skulpturenprogramms präsentiert. Laut Sächsische.de wurde die Skulpturgruppe Ende Mai 2025 auf dem Postament im Schmuckplatz vor dem Palais platziert. Damit wird nicht nur das visuelle Erlebnis im Großen Garten bereichert, sondern auch die Wertschätzung für die Bewahrung von Kunst und Kultur gefördert.

Zukunftsausblick

Für das über zehn Jahre angelegte Projekt stellt der Freistaat Sachsen rund 3,9 Millionen Euro zur Verfügung, was nicht nur eine finanzielle, sondern auch eine kulturelle Investition in die Stadt darstellt. Durch Steuermittel, basierend auf dem Haushaltsbeschluss des Sächsischen Landtags, ist die nachhaltige Erhaltung dieser Kunstschätze sichergestellt. Bis 2026 sind bereits weitere Maßnahmen vorgesehen, die auch Winterschutzeinhausungen für die Skulpturgruppe und die Prunkvasen umfassen.

Die Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Institutionen und Fachleuten ist ein elementarer Bestandteil dieses großen Projektes. An der Umsetzung waren unter anderem sieben Restauratoren, dreizehn Bildhauer sowie zahlreiche Handwerksbetriebe beteiligt. Um die Komplexität der Erhaltung bestmöglich zu managen, wurde für jede Skulptur ein individueller Erhaltungsplan erstellt, sodass jeder Schritt präzise dokumentiert und evaluiert wird.

Insgesamt zeigt dieses Projekt, dass Dresden nicht nur reich an Geschichte und Kultur ist, sondern auch aktiv an der Bewahrung seines Erbes arbeitet. Das Comeback der Skulptur „Die Zeit raubt die Schönheit“ ist ein weiteres Beispiel dafür, wie Kunst und Wissenschaft Hand in Hand gehen, um uns die Schönheit der Vergangenheit in der Gegenwart erlebbar zu machen. Mehr über die Restaurierungsansätze und -techniken kann man auch an der Hochschule für Bildende Kunst in Dresden erfahren, wo innovative Forschungen und Lehren zur Restaurierung stattfinden, wie auf HFBK Dresden zu lesen ist.

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OrtDresden, Deutschland
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