SchulSachsenSofa: Gerechtigkeit im Bildungssystem - Die Themen der Zukunft!

SchulSachsenSofa: Gerechtigkeit im Bildungssystem - Die Themen der Zukunft!

Großenhain, Deutschland - Am 16. Juni 2025 fand im Beruflichen Schulzentrum Großenhain ein bedeutendes Ereignis für die sächsische Schulpolitik statt: das erste SchulSachsenSofa. Diese Veranstaltung stand im Zeichen der Diskussion über eine zentrale Frage: „Gerechtigkeit im Bildungssystem?“ Zahlreiche Experten aus Bildung und Politik nahmen daran teil, darunter der Sächsische Kultusminister Conrad Clemens, die Erziehungswissenschaftlerin Prof. Dr. Anke Langner von der Universitätsschule Dresden und der Schulsozialarbeiter Christian Ruffert vom St. Benno-Gymnasium Dresden. Moderiert wurde die Diskussion von Maxi Konang und engagierten Schülern, die frische Perspektiven einbrachten.

In den Gesprächen wurden viele Themen angesprochen, die die Bildung in Sachsen betreffen. So wurde festgestellt, dass Bildung fördern und stärken soll, jedoch oft eher als belastend wahrgenommen wird. Die Teilnehmer thematisierten Aspekte wie Notendruck, Prüfungsangst und die starren Bewertungssysteme, die nicht nur auf die Schüler, sondern auch auf die Lehrkräfte Druck ausüben. Ein zentraler Punkt war auch der akute Lehrkräftemangel, der in Sachsen spürbar ist, sowie die hohen Anforderungen an die Lehrenden. Diese Herausforderungen sind nicht zu unterschätzen, denn sie wirken sich unmittelbar auf die Qualität der Bildung aus, die die Schüler erhalten.

Aktuelle Herausforderungen im Bildungssystem

Der INSM-Bildungsmonitor 2024, der einen Überblick über die Stärken und Schwächen im deutschen Bildungssystem gibt, zeigt auf, dass trotz der positiven Rückmeldungen zu Sachsen, Herausforderungen weiterhin bestehen. Sachsen verteidigt zwar seinen ersten Platz im Bildungsmonitor, der von der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft (INSM) durchgeführt wird, doch die Rückgänge in den Bereichen Schulqualität und Bildungsarmut sind alarmierend. Insbesondere der Kompetenzverlust bei Schülern mit Migrationshintergrund sorgt für Besorgnis. Bildungsgerechtigkeit ist ein wichtiges Ziel, welches durch gezielte Fördermaßnahmen wie das Startchancenprogramm unterstützt werden sollte, um Integration und Schulqualität spürbar zu verbessern.

Erfreulich ist der hohe Gebrauch von Ganztagsangeboten in Sachsen. So besuchen mittlerweile 93,6 % der Grundschüler und 89,3 % der Schüler im Sekundarbereich I Ganztagsschulen. Darüber hinaus liegt der Anteil der Betreuung von Drei- bis Sechsjährigen bei beeindruckenden 81,9 %, was über dem Bundesdurchschnitt liegt. Dennoch gibt es Verbesserungsbedarf in der Zeiteffizienz und den Betreuungsbedingungen, wo Sachsen im Vergleich zum Bundesdurchschnitt etwas hinterherhinkt. Hier zeigt der Bildungsmonitor, dass Sachsen Platz 14 in der Zeiteffizienz und Platz 13 bei den Betreuungsbedingungen belegt.

Perspektiven für die Zukunft

Trotz der Herausforderungen gibt es auch vielversprechende Ansätze, um das Bildungssystem in Sachsen weiter zu optimieren. Die Investitionsquoten an Hochschulen sowie die hohen Lesekompetenzen bei Jugendlichen der neunten Klasse machen Hoffnung. Zudem ist der geringe Zusammenhang zwischen sozialer Herkunft und Bildungserfolg ein positives Zeichen. Für die Zukunft sollten spezielle Maßnahmen zur Stärkung der digitalen Bildung und Infrastruktur ergriffen werden, da digitale Kompetenzen für die Lernenden von großer Bedeutung sind.

Die Diskussion der Experten wurde aufgezeichnet und wird am Samstag, den 21. Juni 2025, um 20 Uhr auf Sachsen Fernsehen und Sachsen Eins ausgestrahlt. Wer die spannenden Gespräche verpasst hat, kann sich die Diskussion auch online unter www.sachsensofa.de anschauen und sich selbst ein Bild von den Herausforderungen und Lösungen im sächsischen Bildungssystem machen.

Mehr Informationen über den INSM-Bildungsmonitor finden Sie auf der Website der Bistum Dresden-Meissen oder in der Sächsischen Bildungsdatenbank.