Schrebergärten im Wandel: Naturgenuss trifft auf neue Gärtnergeneration

Entdecken Sie die faszinierende Geschichte der Kleingärten in Dresden und Leipzig, ihre Entwicklung und Bedeutung für die Gemeinschaft.
Entdecken Sie die faszinierende Geschichte der Kleingärten in Dresden und Leipzig, ihre Entwicklung und Bedeutung für die Gemeinschaft. (Symbolbild/MD)

Dresden, Deutschland - In Dresden erstrecken sich zwischen urbanem Treiben und ruhigen Oasen zahlreiche Kleingartenanlagen, die nicht nur einen Rückzugsort, sondern auch eine bedeutende Verbindung zur Natur bieten. Wie ein Gärtner in einer solchen Anlage am 5. Juni 2025 berichtet, genießt er den Duft der Pflanzen und die Nähe zur Natur – eine Wohltat inmitten des Stadtlebens. Obwohl der nahe gelegene Zugverkehr für viele störend wäre, hat er daran kein Problem. MDR hebt hervor, dass diese kleinen Paradiese nicht nur der Erholung dienen, sondern auch einen historischen Rückblick auf das Leben und Wirken des Leipziger Arztes Moritz Schreber bieten.

Moritz Schreber, der im 19. Jahrhundert lebte, gilt als der „Erfinder“ des Schrebergartens. Unter seinem Motto „Grader Rücken – grader Geist“ entwickelte er die Idee, Kindern durch Gärten und Spielplätze mehr Bewegung zu ermöglichen. Dies zeigt sich besonders in den Wurzeln der bekanntesten Schrebergärten, die ihren Ursprung in Leipzig haben. Die Verbindung zur Bibel wird in diesem Kontext deutlich, denn es wird betont, dass die Menschen die Erde bebauen und bewahren sollen, was am Weltumwelttag, der am 5. Juni 1972 ins Leben gerufen wurde, besonders aktualisiert wird.

Der moderne Kleingarten

Die heutigen Schrebergärten haben sich gewandelt. Während Birgit Rollinger und Alexandra Bremert am Samstagmorgen im Herzen von Leipzig ihre jährlichen Arbeitsstunden leisten, zeigt sich die unterschiedliche Nutzung dieser Gärten. Rollinger bewirtschaftet seit 30 Jahren eine 130 Quadratmeter große Parzelle, aber die Zeiten ändern sich. Immer mehr neue Pächter haben andere Ansichten von der gärtnerischen Tätigkeit, was zu einem spürbaren Wandel in der Gemeinschaft führt. Bremert, die vor fünf Jahren einen verwahrlosten Garten übernahm, hat nun ein kleines Paradies mit Gurken, Tomaten und Erdbeeren geschaffen. Deutschlandfunk Kultur berichtet von diesen Veränderungen und der damit einhergehenden Herausforderung, alte Traditionen mit neuen Ansätzen zu verbinden.

Das Kleingartenmuseum in Leipzig, das einzige seiner Art weltweit, dokumentiert die reichhaltige Geschichte dieser Gärten. Hier wird man in die Vergangenheit zurückversetzt, als die ersten Kleingartenvereine – wie in Kappeln 1814 – gegründet wurden. Der Aspekt der Gemeinschaft ist dabei von zentraler Bedeutung, denn nicht nur die Ernte steht im Vordergrund, sondern auch der Austausch über gartenbauliche Erfahrungen und Tipps.

Anpassung in der Gartennutzung

Die Vorstellung vom Gärtnern hat sich gewandelt. Neupächter haben oft keine besonderen Vorkenntnisse und sehen sich kleinen Herausforderungen gegenüber, wie schneckenbefallene Salatpflanzen oder nicht aufblühende Gurken. Doch wie National Geographic erläutert, gibt es keine Wertung – niemand wird ausgeschlossen, wenn es zu Beginn nicht sofort läuft. Stattdessen werden im Kleingartenwesen Fachberatungen angeboten, um Anfängern den Einstieg zu erleichtern. Ökologisches und naturnahes Gärtnern wird nicht nur geduldet, sondern aktiv gefördert. Mit Initiativen wie „Kleingärten für Biologische Vielfalt“ wird zudem versucht, die Wertschätzung für die heimische Flora und Fauna zu stärken.

Die Veränderungen, die in den Kleingartenanlagen vollzogen werden, spiegeln eine gesunde Mischung aus Tradition und Fortschritt wider. Auch wenn moderne Nutzungsformen aufkommen, bleibt das Herz dieser Gärten unberührt: die Freude am Gärtnern und das Miteinander in der Gemeinschaft. Ein schönes Beispiel für ein lebendiges, nachbarschaftliches Leben im Kleingarten.

Details
Ort Dresden, Deutschland
Quellen