Radfahrer überfluten Dresdens Hauptstraße – Geschäftsinhaberin verzweifelt!

Radfahrer überfluten Dresdens Hauptstraße – Geschäftsinhaberin verzweifelt!

Hauptstraße, Dresden, Deutschland - In Dresden wird die Hauptstraße, die als zentrale Verbindung zwischen Neustadt und Altstadt dient, von täglich hunderten Radfahrern befahren. Allerdings gibt es einen bitteren Beigeschmack: Die Straße ist als Gehweg beschildert, die Nutzung durch Radfahrer ist nur auf dem Mittelstreifen erlaubt. Dies führt dazu, dass immer mehr Fußgänger und Radfahrer in Konflikt geraten. Die Inhaberin des Ladens „Dresdner Tee- und Kaffeezeit“, Sandra Kandalofsky, beklagt, dass dieser Zustand ihren Geschäftsbetrieb massiv beeinträchtigt.

Kandalofsky, die auch auf der Louisenstraße und im Kügelgenhaus Läden betreibt, führt an, dass die Anzahl ihrer Kunden an der Hauptstraße deutlich gesunken ist, während Geschäfte in weniger frequentierten Lagen eine größere Kundschaft anziehen. Ihr Ehemann Steffen fügt hinzu, dass die ungebremste Radfahrerdichte Spaziergänger verdrängt und die Sicht auf ihr Geschäft erheblich beeinträchtigt.

Gestiegene Verkehrsverstöße

Besonders auffällig ist eine dramatische Zunahme der Verkehrsverstöße von Radfahrern seit dem fatalen Einsturz der Carolabrücke. Während sechs Monate vor dem Unglück nur zwei Verstöße registriert wurden, schoss die Zahl danach auf sechs hoch. Diese Verstöße betreffen in erster Linie das Fahren bei Rotlicht und die verbotswidrige Nutzung von Mobiltelefonen. Die Stadtverwaltung mahnt daher zur besonderen Vorsicht in diesem Bereich, denn die Hauptstraße ist als Fußgängerboulevard ausgewiesen, was die Situation zusätzlich kompliziert.

Am 14. Juni 2023 verzeichnete die Stadt bereits 3.900 Radfahrer zwischen 6 und 20 Uhr auf der Hauptstraße. Der übermäßige Radverkehr wird als direkte Folge der Brückeinschränkung angesehen. Im Vorjahr wurden zudem fünf Verkehrsunfälle mit Radfahrern auf der Hauptstraße notiert, und in diesem Jahr sind bisher zwei geschehen.

Genehmigungsproblematik und Lösungsvorschläge

Die Kandalofskys haben bereits versucht, durch das Aufstellen eines Hinweisschildes auf ihr Geschäft aufmerksam zu machen. Doch der bürokratische Aufwand war groß, da die Genehmigung des Ordnungsamtes über zwei Monate auf sich warten ließ. Schließlich wurde ihnen gar ein Bußgeld auferlegt, weil sie ohne Genehmigung einen Aufsteller aufgestellt hatten. Auch ein Marktwagen vor ihrem Laden wurde vom Ordnungsdienst untersagt, was weitere finanzielle Einbußen zur Folge hatte.

Auf der städtischen Seite wird an einer Lösung des Problems gearbeitet. Ein interner Arbeitskreis tagt alle zwei Wochen und beschäftigt sich mit der Verkehrssituation auf der Hauptstraße. Eine technische Überwachung der zulässigen Höchstgeschwindigkeit für Radfahrer, die auf 10 km/h festgelegt ist, wurde jedoch als technisch nicht möglich erachtet, und Vorschläge für einen Radfahrstreifen wurden als unsicher abgelehnt.

Die Kandalofskys möchten trotz aller Widrigkeiten an ihrem Geschäft festhalten, während die Stadt plant, die Beschilderung auf der Hauptstraße zu überprüfen und an infrastrukturellen sowie verkehrsrechtlichen Anpassungen zu arbeiten. Die Herausforderungen auf Dresdens Hauptstraße zeigen, wie eng Fußgänger, Radfahrer und Geschäftsinhaber miteinander verknüpft sind und wie wichtig eine ausgewogene Lösung für alle Beteiligten ist.

Für weiterführende Informationen zu den aktuellen Entwicklungen und Statistiken rund um den Radverkehr in Dresden, siehe Sächsische.de, TAG24 und Berlin.de.

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OrtHauptstraße, Dresden, Deutschland
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