Abriss der Carolabrücke: So wird unsere Stadt zur Baustelle!

Der Abriss der Carolabrücke in Neustadt beginnt am 7. Juni 2025 mit innovativen Methoden. Informationen und Details zur Planung.
Der Abriss der Carolabrücke in Neustadt beginnt am 7. Juni 2025 mit innovativen Methoden. Informationen und Details zur Planung. (Symbolbild/MD)

Neustadt, Deutschland - Der Abriss der Carolabrücke in Dresden beginnt in der kommenden Woche, und die Stadt bereitet sich auf einen intensiven Bauprozess vor. Der Bauunternehmer Hentschke-Bau wird dafür gewaltige 130 Tonnen schwere Longfront-Bagger einsetzen, um kontrolliert die Brückenteile abzusenken. Mit zwei Baggern wird gleichzeitig an den Schwachstellen gearbeitet, um die Brückenteile effizient zu demontieren. Wie der Neustadt-Ticker berichtet, sollen große Kieshaufen aufgeschüttet werden, um die Struktur der Brücke zu unterstützen und eine sichere Abtragung zu gewährleisten.

Um den Verlauf der Elbe weiterhin zu ermöglichen, wurde eine provisorische Baustraße eingerichtet und Rohre verlegt. Zudem wurde eine Brücke über den Fluss gesetzt. Ein zentraler Bestandteil der Demontage ist ein Fallbett aus Wasserbausteinen, Leerrohren und Sand. Insgesamt kommen hier etwa 13.000 Tonnen Material zum Einsatz, um die Brückenteile sicher abzufangen.

Ablauf der Arbeiten und Herausforderungen

Die Arbeiten am Mittelteil der Brücke sind auf ungefähr zehn Wochen angesetzt. In diesem Zeitraum bleibt der entsprechende Abschnitt der Elbe gesperrt. Die Abbruchmethode wurde nach sorgfältiger Prüfung von insgesamt elf Varianten ausgewählt, darunter Behelfsbauten und Segmentzerlegung. Die Methode setzt auf gezielte Schwächung der Brückenzüge, wobei Spannseile an kritischen Punkten durch die Bagger zerstört werden. Eine Pressekonferenz mit Bauamtsleiterin Simone Prüfer und Geschäftsführer Thomas Alscher wird die einzelnen Schritte und die damit verbundenen Herausforderungen erläutern.

Der vollständige Abriss der Brücke ist bis Ende 2025 geplant. Die ersten Teile auf der Neustädter Seite sollen zuerst einstürzen, gefolgt von deren Zerkleinerung und Abtransport. Hierbei ist auch bedacht, dass laufende Veranstaltungen wie die Filmnächte am Elbufer berücksichtigt werden, daher sollen die lautstärkeren Arbeiten tagsüber bis 17 Uhr durchgeführt werden.

Fortschritte und Notwendigkeiten der Fernwärmeversorgung

Der Abbruch des eingestürzten Teils der Carolabrücke nimmt bereits Form an, wie auch der MDR berichtet. Der Brückenabschnitt über dem Terrassenufer wird abgetragen, um den Durchfluss der Elbe zu verbessern. Mit speziellen Baggern, die über Schneidescheren und Hydraulikhämmer verfügen, wird der Beton und der Stahl der Brücke zerkleinert. Der Materialabtrag soll zudem umweltfreundlich gestaltet werden, da das abgerissene Material recycelt werden soll.

Die komplette Brücke ist seit dem Teil-Einsturz im September gesperrt, und es wird geprüft, ob die anderen Brückenzüge erhalten werden können. Bauexperte Prof. Steffen Marx von der TU Dresden sieht die Gefahr, dass auch der mittlere Brückenteil abgerissen werden muss. Währenddessen laufen die Vorbereitungen für die provisorische Fernwärmeleitung über die nahegelegene Augustusbrücke, um die Neustadt während der kalten Jahreszeit mit Wärme zu versorgen.

Nachhaltigkeit im Bauwesen

Eine wichtige Entwicklung in der Baubranche ist die Notwendigkeit zur Wiederverwertung von Baumaterialien, um ökologische Fußabdrücke zu minimieren. Beispielhaft ist das Startup Concular, das Bauherren unterstützt, Materialien aus Rückbauprojekten wieder in den Materialzyklus einzuführen. Diese Praxis wird immer relevanter, da die Baubranche als einer der größten Umweltverschmutzer gilt.

Durch innovative Wege, wie die Digitalisierung von Projekten und das Recycling von Materialien, kann nicht nur Abfall reduziert, sondern auch Kosten gespart werden. Die Initiativen, die zur Wiederverwendung von Baustellenmaterialien anregen, sind dabei ein ebenso entscheidender Schritt für eine nachhaltige Zukunft im Bauwesen.

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Ort Neustadt, Deutschland
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