Sarrasani-Zirkus begeistert Dresden erneut: Ein Fest der Sinne!

Straßburger Platz, 01099 Dresden, Deutschland - Der Zirkus Sarrasani hat wieder in Dresden seine Tore geöffnet und hat damit die Herzen der Stadtbewohner im Sturm erobert. Nach seiner Rückkehr am Straßburger Platz freuen sich die Dresdner über das außergewöhnliche Spektakel, das seit dem 1. Juni 1990 die Bühnen erobert. In dieser ersten Saison nach dem Kriegsende strömten die Menschen in Scharen, um die bunte Vielfalt der Show „Sarrasanis Wunderwelt“ zu genießen, die mit 82 Artisten und 38 Technikern aufwartet. Auch die Tierwelt darf nicht fehlen: insgesamt 116 Tiere, darunter ein faszinierender dressierter Mönchsgeier, beeindrucken die Zuschauer.

Das Zirkusmaterial wurde beeindruckend per Zug von Kiel nach Dresden transportiert, während Darsteller und Tiere über die Straße zum neuen Rundzelt gelangten. Allerdings gab es während des Aufbaus einen unschönen Zwischenfall – ein Brand, verursacht von zwei Kindern, verursachte einen Schaden von etwa 10.000 Mark. Trotz dieser Herausforderungen zeigte sich das Publikum bei der Eröffnung der Show „Arche Noah – Arche Nova“ begeistert. Prinzipal Fritz Mey-Sarrasani war sichtlich emotional berührt von der Rückkehr des Cirque.

Eine lange Geschichte mit vielen Rückschlägen

Die Geschichte des Zirkus Sarrasani geht bis ins Jahr 1902 zurück, als Giovanni Sarrasani das Unternehmen in Meißen gründete. Mit seinem modernen Zirkusbau, der 1912 am Carolaplatz eröffnet wurde, setzte er Maßstäbe und schuf einen Ort, der mit 3860 Plätzen eine beeindruckende Kulisse bot. Doch wie so oft im Leben gab es auch hier Rückschläge: Luftangriffe zerstörten 1945 das Sarrasani-Theater und führten zu einem dramatischen Ende der legendären Ära.

Trude Stosch-Sarrasani, die damalige Direktorin, floh mit einem Teil des Zirkuspersonals nach Argentinien. Dennoch gab es in den folgenden Jahrzehnten immer wieder Bestrebungen, den Zirkus wiederzubeleben. Die Neugründung im Jahr 1956 durch Fritz Mey markierte einen Neubeginn, und ab den 80er Jahren war nun auch seine Tochter Ingrid in der Leitung tätig. Mit André Sarrasani, der 2000 die Zügel übernahm, wurde der Zirkus in ein modernes Entertainmentunternehmen umgewandelt.

Ein Blick in die Zukunft

In den letzten Jahren hat der Zirkus wieder an Fahrt aufgenommen, wobei im Jahr 2024 16.500 begeisterte Besucher in 47 Vorstellungen im Trocadero-Zelt in Dresden begrüßt werden konnten. Trotz wirtschaftlicher Herausforderungen, wie etwa der Insolvenz von 2016, bleibt Sarrasani ein wesentlicher Bestandteil der Dresdner Kulturszene. Die Familie Sarrasani ist nicht nur mit der Stadt verwurzelt, sondern auch eng verbunden mit ihrer Geschichte, die in der Sammlung und Bewahrung von Dokumenten zur Geschichte der Zirkuskunst festgehalten ist.

Das Circus Archiv, das seit über 60 Jahren Dokumente und Materialien zur Zirkustradition sammelt, ist ein wichtiger Partner in diesem dessen Bestreben, die Faszination der Zirkuskunst zu bewahren. Die Geschichte von Sarrasani, das mittlerweile als der erste feste Zirkusbau Europas gilt, lebt nicht nur in den Erinnerungen der Dresdner weiter, sondern auch durch die vielfältigen Programme und Veranstaltungen, die die Tradition der Zirkuskunst lebendig halten.