Sensation am Dresdner Nachthimmel: Der seltene Erdbeermond leuchtet!

Sensation am Dresdner Nachthimmel: Der seltene Erdbeermond leuchtet!
Dresden, Deutschland - In der Nacht vom 11. auf den 12. Juni 2025 durften sich viele Sternenbeobachter in Dresden und der Umgebung auf etwas ganz Besonderes freuen: der Juni-Vollmond, auch „Erdbeermond“ genannt, erhellte den Nachthimmel. Entlang des Dresdner Hellers versammelten sich Dutzende Menschen ab etwa 22:20 Uhr, um dieses einmalige Naturschauspiel mit ihren Handys und Kameras festzuhalten, wie Tag24 berichtet.
Die Sichtbedingungen waren in Sachsen besonders gut, wobei der Mond auch in der Oberlausitz strahlend zu sehen war. Der „Erdbeermond“ hat seinen Namen von den Algonquin, einem indigenen Volk Nordamerikas, die ihn mit der Erdbeerernte im Juni in Verbindung bringen. Weniger bekannt ist, dass die rötliche Färbung des Mondes bei dieser Beobachtung nicht garantiert ist; sie tritt vor allem auf, wenn der Mond niedrig am Himmel steht und dem Lichtstreuungsphänomen unterliegt.
Ein astronomisches Großereignis
Das Besondere in diesem Jahr ist, dass der Erdbeermond 2025 der tiefste Vollmond auf der Nordhalbkugel seit 2007 ist. Der Mond schwebte im sogenannten großen Mondstillstand, was bedeutet, dass seine Umlaufbahn in einem Zyklus von 18,6 Jahren besonders tief ist. Diese astronomische Seltenheit macht den Anblick umso faszinierender, da eine solche Mondstellung erst wieder 2043 zu erwarten ist. Das Wetter beschreibt die genauen Details zu diesem Ereignis.
Aber warum leuchtet der Mond eigentlich so rot? Das hängt mit zwei Hauptfaktoren zusammen: Zum einen steht der Mond zu diesem Zeitpunkt tief über dem Horizont, zum anderen sorgt eine hohe Feinstaubbelastung in der Atmosphäre für diese beeindruckenden Farbtöne. SRF erklärt, dass sowohl Rayleigh- als auch Mie-Streuung dafür verantwortlich sind, dass kurzwelliges Licht stärker gestreut wird und so die längerwelligen, rötlichen Töne das Licht dominieren.
Ein Schauspiel, das zur Forschung anregt
Die rötliche Farbe des Mondes ist nicht nur ein schöner Anblick, sondern kann auch wichtige Daten für die Forschung liefern. Erhöhte Feinstaubwerte, verursacht durch Waldbrände in Kanada, Russland und Südeuropa, verstärken die rötliche Erscheinung des Mondes und können als Warnzeichen für Luftverschmutzung dienen. Satellitensysteme wie Copernicus und MODIS berichten über hohe Aerosolwerte in der nördlichen Hemisphäre, die mit der Gesundheit der Atmosphäre in Verbindung stehen. Solche Beobachtungen liefern wertvolle Informationen zur Analyse der Auswirkungen von Aerosolen auf Klimaveränderungen und die allgemeine Luftqualität.
Der Erdbeermond ist also nicht nur ein festliches Spektakel für die Augen, sondern auch eine Gelegenheit für Wissenschaftler, mehr über die Zusammenhänge zwischen Luftverschmutzung und Klimaveränderungen zu lernen. So wird dieser Vollmond am 12. Juni 2025 nicht nur in Erinnerung bleiben, weil er schöner anzusehen war als viele seiner Vorgänger, sondern auch als ein lehrreiches Ereignis in der Astronomie.
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Ort | Dresden, Deutschland |
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