Ein Tag als Quadball-Spieler: Wie aus Harry Potter ein Sport wurde!

Ein Tag als Quadball-Spieler: Wie aus Harry Potter ein Sport wurde!

Der Zauber von Quidditch, wie wir ihn aus der Welt von Harry Potter kennen, hat sich in der realen Welt in einen aufregenden Vollkontaktsport verwandelt – den Quadball. An einem lebhaften Trainingstag der „Deluminators Dresden“ erlebte der TAG24-Reporter Benjamin Schön hautnah, was es heißt, in die Rolle eines Quidditch-Spielers zu schlüpfen. Das Spiel, das sich seit 2005 international etabliert hat, erfreut sich wachsender Beliebtheit und hat sich von einem Nischensport zu einem echten Spektakel entwickelt, das in vielen Ländern gespielt wird.

Die Trainingseinheiten der Deluminators begannen mit einem klassischen Warm-up: Laufen und Dehnen standen auf dem Programm. Die Herausforderung, einen Volleyball, in der Quidditch-Welt als Quaffel bekannt, durch einen von drei Torringen zu werfen, wartete gleich danach auf Schön, der als Chaser auf dem Feld agierte. „Das Fangen des Balls fiel mir anfangs schwer“, gestand er, doch mit wertvollen Tipps vom Captain Heln konnte er an seinen Fähigkeiten feilen und im Trainingsspiel schließlich ein Tor erzielen. Jeder erfolgreiche Treffer bringt 10 Punkte, was den Wettbewerb umso spannender macht.

Spielregeln und Positionen

Was Quadball jedoch besonders aufregend macht, sind nicht nur die geballte Action, sondern auch die klaren Positionen und Rollen, die jeder Spieler einnimmt. Jedes Team besteht aus 7 gemischgeschlechtlichen Spieler:innen: 3 Chasern, 1 Keeper, 2 Beatern und 1 Seeker. Die Positionen werden durch die Farbe der Stirnbänder auf dem Kopf angezeigt. Während Chasern und Keeper mit dem Quaffle spielen, verwenden Beater Bludgers – sprich Dodgeballs – um gegnerische Spieler:innen abzuwerfen. Ein getroffener Spieler muss aus dem Spiel gehen und eine Runde zum eigenen Tor zurücklegen, bevor er wieder ins Geschehen eingreifen darf. Quadball ist ein echter Kontaktsport, und Tackling ist als Teil der Regeln erlaubt, wenn ein Gegner im Ballbesitz ist.

Besonders spannend wird es, wenn die Seeker ins Spiel kommen. Sie jagen den Snitch, einen kleinen Tennisball in einer Socke, der von einem neutralen „Snitch Runner“ getragen wird. Wer den Snitch fängt, erhält nicht nur den Sieg für sein Team, sondern auch 30 Punkten auf das eigene Konto. „Das Fangen des Snitch ist eine ganz eigene Kunst“, beschreibt Schön, der gleichzeitig die Technik und das taktische Spiel lobt, das erforderlich ist, um in Quadball erfolgreich zu sein.

Sicherheitsaspekte und Regelwerke

Beim Vollkontaktsport ist Sicherheit oberstes Gebot. Die offiziellen Regeln verbieten endgültig jeden Kontakt zum Kopf oder von hinten. Diese Sicherheitsvorkehrungen sind besonders wichtig, um das Verletzungsrisiko zu minimieren, und wurden bereits in mehreren Versionen des Regelwerks klar festgelegt. Der Deutsche Quadball Bund (DQB) nutzt die internationalen Standards der International Quadball Association (IQA) und fordert alle Spieler:innen auf, sich mit dem Regelwerk vertraut zu machen, da Überarbeitungen anstehen.

Insgesamt kann man sagen, dass Quadball nicht nur einen Hauch von Magie in die Sportwelt bringt, sondern auch die Gemeinschaft fördert. In Dresden, wo die Deluminators aktiv sind, wird diese einzigartige Mischung aus Sport und Teamgeist besonders geschätzt. Wer es wagt, den Besen zu besteigen und sich auf das Spielfeld zu begeben, erfährt, dass hinter dem bunten Treiben von Quadball auch viel Schweiß, Training und Leidenschaft steckt.