Abriss der Carolabrücke in Dresden: Großbaustelle startet Donnerstag!

Brückenabriss in Dresden: Carolabrücke wird bis Jahresende abgetragen. Verkehr und Schifffahrt sind betroffen.
Brückenabriss in Dresden: Carolabrücke wird bis Jahresende abgetragen. Verkehr und Schifffahrt sind betroffen. (Symbolbild/MD)

Abriss der Carolabrücke in Dresden: Großbaustelle startet Donnerstag!

Dresden, Deutschland - In Dresden wird seit einigen Wochen die Carolabrücke abgerissen, nachdem im September 2024 ein Teil von etwa 100 Metern plötzlich in die Elbe gestürzt ist. Dies geschah in der Nacht vom 11. September, und glücklicherweise gab es dabei keine Verletzten. Dennoch herrschen große Besorgnis und eine akute Gefahr, da der Bereich weiterhin instabil ist. Die Brücke, die 1971 eingeweiht wurde und eine wichtige Verbindung zwischen Altstadt und Neustadt darstellt, ist seitdem für jeglichen Verkehr gesperrt. Zur Beseitigung der Brückenreste haben die Stadt und die zuständigen Behörden umfassende Maßnahmen eingeleitet, wie Süddeutsche Zeitung berichtet.

Ab diesem Donnerstag startet der Abriss des noch stehenden Zuges A der Brücke, und das mit schwerem Gerät: zwei große Bagger, darunter ein 120-Tonnen-Langarmbagger mit einem beeindruckenden Arm von 40 Metern, stehen bereit. Sie werden zunächst den Asphalt und den Konstruktionsbeton der Fahrbahnplatte abtragen, um die darunterliegenden Spanndrähte freizulegen. Anschließend folgt das Zerschneiden der Stahldrähte, bis das Brückenteil schließlich von der Brücke fällt. Diese Absturztechnik fällt nicht vom Himmel, vielmehr wird sie mit einem durchdachten Fallpolster aus etwa 13.000 Tonnen Material wie Wasserbausteinen und Leerrohren realisiert.

Logistische Meisterleistung

Zug B wird nach dem gleichen Verfahren abgerissen. Während dieser Arbeiten, die bis Jahresende dauern sollen, sind bis zu zehn Bagger für die Bergung der Trümmerteile im Einsatz. Die heruntergefallenen Teile werden auf Lkw und Traktoren verladen. Bis zu fünf Lkw und 25 Mitarbeiter stehen permanent bereit, um sicherzustellen, dass der Abriss reibungslos vonstattengeht.

Die Elbe bleibt während dieser Zeit für den Schiffs- und Bootsverkehr gesperrt, während die Schifffahrt flussauf- und abwärts weiterhin möglich bleibt. Die laufenden Arbeiten erfordern eine untere Verkehrsbeschränkung: Der gesamte Bereich um die Carolabrücke sowie der Elberadweg werden strikt abgesperrt. Die städtische Verwaltung hat als Sicherheitsmaßnahme die Überwachung der verbleibenden Brückenstrukturen angeordnet, da ein weiteres Absacken nicht ausgeschlossen werden kann.

Ein Blick auf die Brückeninfrastruktur

Brücken wie die Carolabrücke sind Teil eines weitverzweigten Netzes und spielen eine zentrale Rolle im Verkehrssystem Deutschlands. Aktuell gibt es etwa 39.500 Brücken im Netz der Bundesfernstraßen, die eine Gesamtlänge von über 2.100 km aufweisen, was in etwa der Strecke von Flensburg bis Neapel entspricht. Ein großer Teil dieser Brücken, inklusive der Carolabrücke, wurde zwischen 1965 und 1985 erbaut und ist heute in einem kritischen Zustand, was zu zahlreichen Modernisierungen und Abrissprojekten führt, wie BMVI hervorhebt.

Der Einsturz der Carolabrücke steht symptomatisch für die Herausforderungen, vor denen viele dieser Bauwerke heute stehen. Während die Beseitigung der Schäden voranschreitet, ist der Fokus der Einsatzkräfte klar auf die Schadensbegrenzung und die Sicherheit der Anwohner gerichtet. Für die Dresdner Bevölkerung bleibt die Lage angespannt, da die Brücke nicht nur eine wichtige Verkehrsader darstellt, sondern auch ein Stück Stadtgeschichte verkörpert.

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OrtDresden, Deutschland
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