Zukunft des Dresdner Flughafens: Schließung steht bevor!

Dresden, Deutschland - In der Politik von Sachsen-Anhalt brodelt es: Im Vorfeld der Landtagswahl im September 2026 wird die Zukunft des Flughafens Dresden heiß diskutiert. Der Flughafen, der unter der Aufsicht der Mitteldeutschen Flughafen AG steht, hat mit hohen Defiziten zu kämpfen. Aktuell halten der Freistaat Sachsen mit 77,29 %, Sachsen-Anhalt mit 18,54 % und die Stadt Dresden mit 1,87 % Anteile an dieser AG. Letztere scheint nicht mehr gewillt, die Verluste weiter zu tragen. Diese Entwicklung hat die Diskussion über die Schließung des Flughafens neu entfacht. Laut Bild hat der Flughafen in den vergangenen zehn Jahren rund 110 Millionen Euro verloren und kämpft seit Jahren mit nur etwa 900.000 Passagieren, anstelle der erhofften vier Millionen.
Besonders kritisch ist die Lage, da Sachsen-Anhalt jährlich etwa 20 Millionen Euro für den Flughafen aufbringt. Im Landtag formiert sich eine Mehrheit gegen eine weitere Finanzspritze. Die Ministerin für Verkehr, Regina Kraushaar, sieht den Flughafen jedoch als wichtig für die Region und möchte ihn erhalten. In den politischen Reihen wird jedoch auch gefordert, sich von den Defiziten des Dresdner Flughafens zu trennen. Die Grüne Cornelia Lüddemann spricht sich hierfür aus, während Kerstin Eisenreich von den Linken die Landesregierung zum Handeln auffordert und Gespräche mit Sachsen anregt.
Finanzielle Lage und Zukunftsperspektiven
Im letzten Jahr hat der Flughafen einen Verlust von schätzungsweise 10 bis 15 Millionen Euro hinnehmen müssen, was die Gesamtschulden weiter in die Höhe treibt. Im aktuellen Haushaltsentwurf sieht Sachsen 77 Millionen Euro als Zuschuss für den Flughafen vor, was jedoch nicht ausreicht, um die Defizite vollständig abzudecken. Unter diesen Umständen sinkt die Bereitschaft des CDU-geführten Finanzministeriums in Sachsen-Anhalt, sich weiterhin an den Verlusten zu beteiligen. Diese Diskussion findet inmitten von komplizierten Haushaltsverhandlungen der CDU/SPD-Minderheitsregierung statt, die den Druck auf die Politiker verstärkt.
Thomas Löser von den Grünen fordert darüber hinaus eine ehrliche Neubewertung des Flughafens und schlägt vor, diesen vermehrt für Veranstaltungen zu nutzen. So könnten neue Einnahmequellen erschlossen werden. Die Unsicherheit über die Zukunft des Flughafens wirkt sich jedoch nicht nur auf die Politik, sondern auch auf die Wirtschaft und Gesellschaft aus. Der Luftverkehr hat einen enormen Einfluss auf die Wirtschaft, schafft Arbeitsplätze und fördert den Tourismus. Laut IATA sind in Deutschland rund 386.900 Menschen direkt im Luftfahrtsektor beschäftigt, der mehr als 35 Milliarden Euro erwirtschaftet und somit etwa 0,8 Prozent des BIP ausmacht.
Die Neuausrichtung der Airlines und der hartnäckige Wettbewerb mit dem Flughafen Prag stellen zusätzliche Herausforderungen dar. Zudem belasten hohe Gebühren wie die Luftverkehrssteuer und Sicherheitsgebühren den Betrieb des Flughafens weiter. Die Frage bleibt: Wie lange kann der Flughafen Dresden noch im Betrieb bleiben, wenn keine klaren Perspektiven für eine Besserung der Situation in Sicht sind?
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Ort | Dresden, Deutschland |
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