Dresdner Wohngeldstelle zieht um: Mehr Hilfe für Bedürftige nötig!

Die Wohngeldstelle in Dresden zieht um: Neue Räumlichkeiten ermöglichen bessere Erreichbarkeit für bedürftige Haushalte.
Die Wohngeldstelle in Dresden zieht um: Neue Räumlichkeiten ermöglichen bessere Erreichbarkeit für bedürftige Haushalte. (Symbolbild/MD)

Dresdner Wohngeldstelle zieht um: Mehr Hilfe für Bedürftige nötig!

Striesen, Deutschland - In Dresden ist die Situation für viele Haushalte, die auf staatliche Unterstützung angewiesen sind, zunehmend angespannt. Die Wohngeldstelle der Stadt hat sich seit dem Jahr 2020 nahezu verdreifacht und zählt mittlerweile 92 Mitarbeiter, wobei vorher nur 36 Angestellte für die Bearbeitung der Anträge zuständig waren. Diese Entwicklung wird vor dem Hintergrund eines dramatischen Anstiegs der Bedürftigkeit in der Bevölkerung betrachtet. So beziehen derzeit 12.393 Haushalte, was 22.339 Personen entspricht, Wohngeld. Dies ist ein bemerkenswerter Anstieg im Vergleich zu nur 4.289 Haushalten im Januar 2020, wie Tag24 berichtet.

Um den gestiegenen Anforderungen gerecht zu werden, musste die Wohngeldstelle umziehen. Die frühere Filiale am Ferdinandplatz wurde geschlossen, und die neuen Räumlichkeiten in der Junghansstraße 2 in Striesen wurden umgebaut. Die Stadtverwaltung erhofft sich durch die zentrale Anlaufstelle eine bessere Übersichtlichkeit und kürzere Wege für die Antragsteller.
Das Wohngeld stellt einen staatlichen Zuschuss zu den Wohnraumaufwendungen dar. Die Höhe des Zuschusses richtet sich nach der Miete oder Belastung sowie dem Gesamteinkommen der antragstellenden Personen. Dabei wird ein Rechtsanspruch auf Wohngeld bei Vorliegen bestimmter Voraussetzungen gewährt, wie die Statistik Sachsen ergänzend erläutert.

Steigende Kosten und Wohnungsbau

Ein weiterer Aspekt, der die derzeitige Situation in Dresden kritisch beeinflusst, sind die steigenden Wohnkosten. Deutschlandweit wurden 2023 rund 49.591 Wohneinheiten im sozialen Wohnungsbau gefördert, jedoch wird dies als unzureichend angesehen, um die Nachfrage zu decken. Experten schätzen, dass die Stadt Dresden zusätzlich etwa 17.000 preiswerte Wohnungen benötigt. Im Jahr 2022 wurden in Dresden lediglich 1.902 neue Wohnungen gebaut, was die Notwendigkeit einer zügigen Erhöhung des Neubaus unterstreicht.
Die Entwicklungen auf dem Wohnungsmarkt sind vielfältig. Der russische Angriff auf die Ukraine hat zu gestiegenen Zinsen und Baukosten geführt, was den Neubau zusätzlich erschwert. Dennoch verzeichnet der Wohnungsbau seit 2023 verstärkte Aktivitäten, was einen positiven Trend aufzeigt. So fiel der Anteil des Wohnungsbaus am gesamten Bauvolumen im Jahr 2023 auf 57 %. Dies zeugt von einer Belebung des Marktes, wie BMWSB berichtet.

Wohngeldverteilung und Ausblick

Im Jahr 2024 wurden für Wohngeld in Deutschland knapp 43 Millionen Euro bewilligt, bis dato sind bereits 19,7 Millionen Euro ausgezahlt worden. Dies zeigt, wie dringend die Unterstützung von Seiten des Staates benötigt wird. Ein Ein-Personen-Haushalt in Dresden erhielt 2023 durchschnittlich 249 Euro pro Monat als Wohngeld. Um die wachsende Zahl der Anträge zu bewältigen, ist die Stadtverwaltung bestrebt, die Prozesse weiter zu optimieren, sodass Bedürftige schnell und unbürokratisch Hilfe erhalten können.
Die Wohngeldstelle bleibt weiterhin eine zentrale Anlaufstelle, die für viele Dresdner von großer Bedeutung ist. Die Herausforderungen im Wohnungsmarkt und die Erhöhung der Lebenshaltungskosten machen eine verstärkte Unterstützung und Anpassungen an die Bedürfnisse der Bürger unerlässlich.

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OrtStriesen, Deutschland
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