Streit um Schwimmhalle: Klotzsche kämpft um Zukunft seines Bades!

Streit um Schwimmhalle: Klotzsche kämpft um Zukunft seines Bades!
Königsbrücker Landstraße 100, 01127 Dresden, Deutschland - Die Diskussion um den Neubau der Schwimmhalle in Klotzsche nimmt an Fahrt auf. Im Norden von Dresden müssen die Bürger derzeit auf die baufällige Klotzscher Schwimmhalle zurückgreifen oder weite Wege zu anderen Schwimmmöglichkeiten in Kauf nehmen. Die Stadt hat vor zwei Jahren ein Grundstück von SachsenEnergie an der Königsbrücker Landstraße 100 gesichert, um dort eine neue Halle zu errichten. Doch die Finanzierung des Projekts gestaltet sich schwierig: Der Baupreis ist von ursprünglich 25 Millionen Euro auf mittlerweile über 30 Millionen gestiegen. Dies stellt die Stadt vor große Herausforderungen, denn Fördermittel sind fraglich und im Haushalt fehlt es bereits an Geld. Damit die Pläne nicht ins Stocken geraten, soll der Stadtrat im Sommer die Aufgabe des Grundstücks und den Ersatzneubau beschließen, radiodresden.de berichtet.
Die Ortschaftsräte aus Langebrück, Weixdorf, Schönborn und Klotzsche äußern lautstark ihren Protest gegen die Pläne. „Wir brauchen diese neue Schwimmhalle“, betont Stadtrat Holger Zastrow. Er weist auf die Notwendigkeit des Neubaus hin und betont die Wichtigkeit des gesicherten Grundstücks. Nicht unerheblich ist die Befürchtung, dass SachsenEnergie das Grundstück für andere Zwecke nutzen könnte, falls der Pachtvertrag aufgelöst wird. Aktuell kostet das Grundstück 55.000 Euro Erbpacht jährlich.
Finanzierungsvarianten in der Diskussion
Ein Lichtblick in der ungewissen Finanzierungslandschaft könnte ein neuer Fördermittelantrag sein, der im September 2023 bei der Sächsischen Aufbaubank gestellt wurde. Die Stadt hat zudem drei Varianten zur Finanzierung der neuen Schwimmhalle erarbeitet, berichtet saechsische.de. Mögliche Optionen sind unter anderem: eine Bürgschaft der Stadt für ein Darlehen von 21,3 Millionen Euro, ein Zuschuss zur Investition von 25,3 Millionen Euro oder der Bau aus Eigenmitteln der Stadt. Doch die finanziellen Grundlagen sind noch nicht gesichert und die Vorschläge müssen in den Stadtrat eingebracht werden.
Die alte Schwimmhalle in Klotzsche, die 1935 erbaut wurde und sich in einem maroden Zustand befindet, soll solange betrieben werden, wie es eine Betriebserlaubnis gibt. Für notwendigen Investitionen in Filter und Lüfter wird gesorgt, und die ersten baulichen Maßnahmen zur Erhaltung des Beckens sind für Dezember 2023 angesetzt. Schließlich ist Dresden laut offizieller Richtwerte auf etwa 5.700 Quadratmeter Wasserfläche angewiesen. Aktuell stehen aber nur 5.373 Quadratmeter zur Verfügung; der Neubau würde den Bedarf erhöhen und damit dringend benötigte Schwimmkapazitäten schaffen.
Bund fördert kommunale Einrichtungen
In der aktuellen Lage könnte auch der Bund einen wichtigen Beitrag leisten. Am 19. Juni 2023 startete Bundesministerin Klara Geywitz einen Projektaufruf zur energetischen Sanierung kommunaler Einrichtungen mit einem Fördervolumen von 400 Millionen Euro für das Jahr 2023. Dies könnte unter Umständen auch für die neue Schwimmhalle in Klotzsche von Bedeutung sein. Im Jahr 2022 standen bereits 476 Millionen Euro zur Verfügung, um die größten Sanierungsbedarfe in Sport- und Schwimmhallen, Bibliotheken und anderen kommunalen Einrichtungen zu decken. Die Städte können bis zum 15. September 2023 geeignete Projekte einreichen, die dann vom Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages ausgewählt werden, erklärt bmwsb.bund.de.
Die Diskussion rund um die Klotzscher Schwimmhalle zeigt deutlich, wie wichtig der Ausbau und die Erhaltung solcher Einrichtungen für das Gemeinschaftsleben in der Stadt sind. Ob die Stadtverwaltung die Gunst der Stunde nutzen kann, um eine neue Halle zu errichten, bleibt abzuwarten, doch der Bedarf ist unbestreitbar hoch.
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Ort | Königsbrücker Landstraße 100, 01127 Dresden, Deutschland |
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