Schatz der Carolabrücke: Gusseisenrelief wird endlich geborgen!

Am 10.06.2025 wurde ein Gusseisenrelief der alten Carolabrücke in Neustadt geborgen, um es vor Schäden zu schützen.
Am 10.06.2025 wurde ein Gusseisenrelief der alten Carolabrücke in Neustadt geborgen, um es vor Schäden zu schützen. (Symbolbild/MD)

Schatz der Carolabrücke: Gusseisenrelief wird endlich geborgen!

Neustadt, Deutschland - In Dresden wurde ein Stück Geschichte ans Licht geholt: Ein Gusseisenrelief der alten Carolabrücke, das seit dem Zweiten Weltkrieg im Flussbett der Elbe lag, wurde geborgen. Die Brücke, die zwischen 1892 und 1895 erbaut wurde, wurde 1945 bis auf die Pfeiler zerstört. Nach vielen Jahren der Ungewissheit, in denen das Relief bei Niedrigwasser sichtbar war und sowohl Dresdner als auch Besucher anlockte, ist es nun in Sicherheit. Neustadt-Ticker berichtet, dass die Bergung im Zuge der Abrissarbeiten der neueren Carolabrücke stattfand und das Hauptziel darin bestand, das Objekt vor weiteren Schäden zu bewahren.

Das Relief misst 1,90 m in der Höhe, 1,30 m in der Breite und hat eine Tiefe von 0,30 m. Es wird dem Dresdner Lapidarum übergeben, wo es eingelagert und möglicherweise restauriert werden kann. Die Denkmalschutzbehörde der Stadt koordiniert die nächsten Schritte der Metallkonservierung in Zusammenarbeit mit dem Landesamt für Denkmalpflege Sachsen. Diese Initiativen zeigen das Engagement für den Erhalt Dresdner Kulturgüter, auch wenn eine frühere Bergung aus Kostengründen nicht zustande gekommen ist.

Wiederaufbau der Carolabrücke

Parallel zu diesen erfreulichen Nachrichten hat die Initiative Carolabrücke ein neues Brückenkonzept vorgestellt, in der Hoffnung, eine angemessene Nachfolgerin für die alten Zeiten zu schaffen. Nachdem der CDU-Vorschlag einer zweigeschossigen Brücke von der Stadtverwaltung abgelehnt wurde, orientiert sich das neue Konzept an historischen Vorbildern. Dabei soll auf zusätzliche Strompfeiler verzichtet werden, was ein gutes Händchen für den Erhalt des Stadtbildes zeigt. Die Stadtverwaltung hat bereits signalisiert, dass die Planungsbüros zwei Gestaltungsvarianten entwickeln sollen, eine davon soll sich an der ursprünglichen Carolabrücke orientieren, die 1895 eingeweiht wurde.

Die Initiative befürwortet eine statisch sichere Bogenbrücke mit einer Spannweite von 120 Metern. Eine rechtliche Basis für eine neue Brücke könnte gegeben sein, da die Genehmigung für einen Strompfeiler bereits erteilt wurde. Dennoch wird erwartet, dass umfangreiche Anpassungen an die eingestürzte Brücke notwendig sein werden, was ein Planfeststellungsverfahren nach sich ziehen könnte. Hier hofft die Stadtverwaltung, Verzögerungen zu vermeiden, um einen Baubeginn bis zum Jahr 2027 nicht aus den Augen zu verlieren.

Ein Blick zurück und nach vorn

Die alte Carolabrücke war eine beeindruckende Konstruktion, 500 Meter lang und komibiniert aus Stein- und Eisenträgerwerk. Sie besaß zwei Strompfeiler und eine Brückenbahn, die mit 16 Metern recht tief gehalten war. Bis zu ihrer Zerstörung wurden die Reiterplastiken des Bildhauers Friedrich Offermann am Altstädter Brückenaufgang nicht entfernt, was darauf hindeutet, dass Teile der Strukturen auch weiterhin Teil des Stadtbildes bleiben könnten.

Mit der Bergung des Reliefs und der geplanten Neubauten zeigt Dresden, dass die Stadt sowohl ihre Geschichte bewahren als auch in die Zukunft investieren möchte. Es bleibt spannend, wie sich die Pläne für die Carolabrücke weiter entwickeln und wie die Bürger:innen in die Gestaltung des neuen Bauwerks einbezogen werden. So wird die Verbindung zwischen Vergangenheit und Zukunft in Dresden stetig neu belebt.

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OrtNeustadt, Deutschland
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