Akku-Züge in Gefahr: Sachsen zieht sich aus Finanzierung zurück!

Akku-Züge in Gefahr: Sachsen zieht sich aus Finanzierung zurück!

Neustadt in Sachsen, Deutschland - Der Dresdner Verkehrsverbund (VVO) plant eine grundlegende Erneuerung des Dieselnetzes, das unter anderem die Linien RB72, RB71, RB33 und S8 (RB34) umfasst. Ziel ist es, bis 2031 Dieselzüge durch mit Akkus betriebene elektrische Züge zu ersetzen. Diese Entscheidung kommt zu einem Zeitpunkt, an dem die Diskussion um umweltfreundliche Alternativen zu herkömmlichen Diesel-Zügen Fahrt aufnimmt. Ursprünglich schielte man auf Wasserstoffzüge als mögliche Lösung, jedoch wurde diese Idee wieder verworfen, wie MeiDresden berichtet.

Die aktuelle Verbandsversammlung des VVO hat kürzlich über den Einsatz von Akkuzügen diskutiert. Doch bei den Planungen gibt es einen Wermutstropfen: Geplante Kürzungen bei den Investitionen im Haushalt des Freistaats machen viele im Verkehrsverbund nervös. „Gemeinsame Lösungen für einen nachhaltigen Nahverkehr sind notwendig“, so Burkhard Ehlen, der Geschäftsführer des VVO, der betont, dass die finanziellen Rahmenbedingungen klar verbessert werden müssen.

Testfahrten und Infrastruktur

Im September 2020 fand bereits eine Testfahrt mit einem Akkuzug, dem Desiro ML ÖBB Cityjet eco von Siemens, von Dresden nach Königsbrück statt. Dieses Testprojekt soll Grundlagen für zukünftige Investitionsförderungen durch Bund und Freistaat schaffen

. Um die Integration dieser neuen Technologien zu gewährleisten, sind umfangreiche Investitionen in die Infrastruktur notwendig. Leider hat sich Sachsen jedoch aus der Finanzierung zurückgezogen, was die Pläne zusätzlich belastet.

Besonders in der Diskussion um alternative Antriebssysteme wird deutlich, welche Bedeutung Wasserstoffzüge in der Zukunft des Verkehrssektors haben könnten. Laut Tagesschau sieht die Deutsche Bahn großes Potenzial in Wasserstoffzügen zur Reduktion von CO2-Emissionen im Verkehrssektor, allerdings stehen diese Modelle noch am Anfang ihrer Entwicklungsreise.

Aktuell produziert Deutschland den Wasserstoff größtenteils aus fossilen Brennstoffen, was die CO2-Bilanz ins Wanken bringt. Es bleibt abzuwarten, wie der Übergang zu „grünem“ Wasserstoff vorangetrieben wird. Die Bundesregierung hat sich zum Ziel gesetzt, den Anteil des durch Elektrolyse hergestellten Wasserstoffs bis 2030 auf 50% zu steigern. Mobile Wasserstofftankstellen sollen auch für eine schnelle Betankung der Züge sorgen und damit die notwendige Infrastruktur schaffen.

Mission Klimaziele

Die Dringlichkeit der Umstellung auf umweltfreundliche Verkehrsmittel wird durch die Klimaziele Deutschlands untermauert. Der Verkehrssektor trägt weltweit zu 23% der CO2-Emissionen bei, und bis 2030 soll der Ausstoß um 40% reduziert werden. Bis 2045 strebt Deutschland sogar Klimaneutralität an. Bereits 74% der Zugkilometer in großen Städten wie Berlin und Brandenburg werden elektrisch betrieben, was zeigt, wie wichtig der ÖPNV für die Gesamtbilanz der Emissionen ist.

Bei der Umsteuerung der Antriebsarten wird zwischen verschiedenen Technologien unterschieden: Wasserstoffzüge, die eine emissionsfreie Energiequelle nutzen, und Batteriezüge, die elektrische Energie speichern. Diese neuen Antriebstechnologien könnten entscheidend für die künftige Verkehrswende sein. Ein Pilotprojekt auf der Heidekrautbahn, das ab Dezember 2024 starten soll, wird Wasserstoffzüge einführen, die lokal gewonnen werden. Diese innovativen Ansätze könnten eine Schlüsselrolle im Bestreben um einen klimaschonenden Verkehr übernehmen, wie auf VBB Impuls ausgeführt wird.

Die kommende Zeit wird zeigen, wie der geplante Umbau des Verkehrsnetzes in der Region Dresden umgesetzt wird und in wieweit das Engagement für einen nachhaltigeren Nahverkehr vorangetrieben werden kann.

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OrtNeustadt in Sachsen, Deutschland
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