Umbau des Lahmann-Sanatoriums: Historie trifft modernen Wohnkomfort!

Sanierung des Lahmann-Sanatoriums in Dresden: Historische Elemente bewahren, moderne Wohnräume schaffen – Ende Juni 2023 fertiggestellt.
Sanierung des Lahmann-Sanatoriums in Dresden: Historische Elemente bewahren, moderne Wohnräume schaffen – Ende Juni 2023 fertiggestellt. (Symbolbild/MD)

Loschwitz, Deutschland - Im Herzen von Dresden wird Geschichte neu belebt. Die Sanierung des ehemaligen Speisesaals des Lahmannschen Sanatoriums, das 1898 erbaut und 1922 erweitert wurde, neigt sich dem Ende zu. Die Bauarbeiten, die 2018 ihren Anfang nahmen, haben nun das Licht am Ende des Tunnels erreicht, mit einer geplanten Fertigstellung bis Ende Juni 2023. Ab Juli 2023 sollen die neuen Wohnungen schrittweise vermietet werden. Wie Sächsische.de berichtet, werden insgesamt 14 Wohnungen entstehen, die von 45 bis 100 Quadratmetern variieren.

Das Lahmann-Sanatorium, ein ehemaliges Kur- und Heilstätte im Stadtteil Weißer Hirsch, erlangte durch prominente Kurgäste wie Heinz Rühmann und Zarah Leander Berühmtheit, aber auch durch die Anwesenheit von NS-Funktionären wie Joseph Goebbels. Diese spannungsgeladene Geschichte spiegelt sich in den Wänden wider, während die neuen Bewohner sich auf die komfortable Ausstattung der Wohnungen freuen können. Jörg Zimmermann von IST-Architektur hat ein gutes Händchen bewiesen und moderne Elemente wie Eichenparkett, Fußbodenheizung sowie mehrfach verglaste Fenster in die historische Struktur integriert.

Herausforderungen und Lösungen

Doch die Sanierung kam nicht ohne Herausforderungen. Im Februar 2019 musste die Südseite des Gebäudes nach einem kleinen Erdbeben in Polen gesichert werden. Das Technische Hilfswerk brachte Holzstützen an, was zu einem über einjährigen Zeitverzug und erheblichen Mehrkosten führte. dennoch bewältigten die Bauherren die Schwierigkeiten und investierten rund sechs Millionen Euro, zusätzlich flossen 1,5 Millionen Euro Fördermittel von der Denkmalpflege in den Umbau.

Das Lahmann-Areal, das mittlerweile zur Dr.-Lahmann-Park umbenannt wurde, umfasst sage und schreibe 36.000 Quadratmeter und wird von der Bautzner Landstraße und Stechgrundstraße begrenzt. Die Denkmalpflege, ein zentraler Aspekt dieses Projekts, achtete besonders auf die Erhaltung historischer Elemente wie die Holzkassettendecke, Gesimse und Stuck. Die Herausforderung lag darin, den Charakter des bestehenden Bauwerks zu bewahren, während gleichzeitig neue Balkone und halbrunde Fenster hinzugefügt wurden. Insbesondere eine geneigte Wand erforderte viele Absprachen mit den Denkmalpflegern, um die Authentizität und Integrität zu wahren.

Ökologische Aspekte und kulturelles Erbe

Besonders eindrucksvoll ist die Berücksichtigung der heimischen Tierwelt. Im Dachstuhl des Gebäudes leben vier Fledermausarten, weshalb sechs Ein- und Ausflugsöffnungen geschaffen wurden. Solche ökologischen Belange sind nicht nur wichtig, sondern zeugen auch von einem wachsenden Bewusstsein für Nachhaltigkeit und Naturschutz in der Architektur.

Die Geschichte des Lahmann-Sanatoriums quillt über von Anekdoten und bedeutenden Ereignissen. Heinrich Lahmann, der Gründer und Ingenieur der Einrichtung, machte sich um die Entwicklung von Rehabilitationsmethoden verdient, die bis heute in Teilen der modernen Medizin Anwendung finden. Die Behandlungsmethoden beinhalteten alles von Wasseranwendungen bis hin zu Sport und Bewegung, was das Sanatorium zu einem beliebten Ziel im frühen 20. Jahrhundert machte.

Wie Architektur-Lexikon betont, ist die Denkmalpflege entscheidend für die Erhaltung unserer kulturellen Identität und wichtige historische Stätten. Indem wir die historischen Strukturen bewahren, verstehen wir besser die Entwicklungen und Wendepunkte unserer Gesellschaft.

Zusammengefasst zeigt die Sanierung des Lahmannschen Sanatoriums nicht nur, wie Vergangenheit und Zukunft in Architektur verschmelzen können, sondern auch, dass mit einigem Geschick und Kreativität alte Geschichten in neuem Glanz erstrahlen.

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Ort Loschwitz, Deutschland
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