Urbane Seilbahn für Fulda: Schnelle Verbindung für 15,7 Millionen Euro!

Fulda, Deutschland - In Fulda tut sich was! Eine Gruppe von Studierenden der Hochschule Darmstadt hat ein spannendes Konzept für eine urbane Seilbahn ausgearbeitet. Der Vorschlag, der auf Initiative von Mario Klotzsche, dem Kreisvorsitzenden der FDP, entstand, könnte die Mobilität in der Stadt revolutionieren. Diese Seilbahn würde eine Verbindung vom Hauptbahnhof zur Hochschule in nur vier Minuten ermöglichen und könnte bis zu 1800 Personen pro Stunde transportieren. Das geht aus den Plänen hervor, die Fuldaer Zeitung vorstellt.

Geplant sind 35 Zehn-Personen-Kabinen, die alle 20 Sekunden abfahren sollen. Diese Verbindung könnte wichtige Zielorte ansteuern, wie das Klinikum, die Hochschule und das interkommunale Gewerbegebiet von Petersberg, Künzell und Fulda. Allerdings steht die Planung vor Herausforderungen: Die Trasse muss Hindernisse wie Hochspannungsleitungen und Wohngebiete berücksichtigen. Um das Projekt umzusetzen, sind Investitionen von rund 15,7 Millionen Euro nötig, während die täglichen Betriebskosten nahezu 18.000 Euro betragen würden.

Finanzielle und gesellschaftliche Herausforderungen

Eine interessante Herausforderung wartet: Die Einnahmen bei regulärem Fahrbetrieb reichen nicht aus, um die laufenden Kosten zu decken. Um die Amortisationszeit zu verbessern, könnten jedoch „weiche Faktoren“ wie Zeitersparnis und Umweltnutzen berücksichtigt werden, was die Zeit auf etwa 3,4 Jahre senken könnte. Klotzsche sieht in den Ergebnissen der Studien „viele spannende Ansatzpunkte“ und regt an, die Ergebnisse öffentlich zu präsentieren, um die Bürger einzubeziehen.

Der Bund könnte bis zu 75% der Kosten fördern. Angesichts dieser hohen förderfähigen Beträge stellt sich die Frage, ob die Bevölkerung bereit ist, dieses innovative Mobilitätsprojekt zu akzeptieren. Um hier Vertrauen zu schaffen, schlagen die Studierenden Bürgerdialoge sowie Social-Media-Kampagnen vor, die die Bevölkerung von den Vorteilen dieser Seilbahn überzeugen sollen. Vergleicht man Fulda mit anderen Städten, so prüft beispielsweise Heilbronn aktuell eine Seilbahnverbindung zu einem Innovationspark, was zeigt, wie hoch im Kurs derartige Projekte momentan stehen.

Der Hintergrund und die politischen Rahmenbedingungen

Das Ministerium für Digitales und Verkehr (BMV) hat bereits einen wichtigen Schritt in diese Richtung gemacht. Es veröffentlichte am 30. November 2022 den Leitfaden „Urbane Seilbahnen im öffentlichen Nahverkehr“, der Kommunen und Verkehrsunternehmen helfen soll, solche Projekte umzusetzen. In Deutschland gibt es derzeit nur wenige Erfahrungen mit urbanen Seilbahnsystemen, doch Sebastian Beck von Drees & Sommer SE hebt hervor, dass angesichts überlasteter Straßen und öffentlicher Verkehrsmittel dringend Bedarf an innovativen Lösungen besteht. Der Leitfaden bietet nicht nur technische Orientierung, sondern beleuchtet auch gesellschaftliche und politische Aspekte, Kosten-Nutzen-Vergleiche und Möglichkeiten der Förderung.

Zusätzlich sind Seilbahnen seit kurzem förderungsfähige Vorhaben im Rahmen des Gesetzes zur Gemeindeverkehrsfinanzierung (GVFG). Um Förderungen zu erhalten, muss die Mindestvorhabengröße 30 Millionen Euro betragen, und die Kosten können bis zu 75% gefördert werden, vorausgesetzt, sie stehen im Einklang mit EU-Beihilferecht und durchlaufen eine Einzelfallprüfung.

Diese Entwicklungen und der gesamte Diskurs um urbane Seilbahnen zeigen, dass in Fulda und darüber hinaus innovative Lösungen gesucht werden, um die Mobilität in den Städten der Zukunft zu verbessern. Es bleibt spannend, wie die Bürger über die nächsten Schritte in dieser Angelegenheit entscheiden werden. Wer mehr über die Chancen urbaner Seilbahnen erfahren möchte, findet weiterführende Informationen auf den Seiten BMV und Seilbahnen.de.