Klinikum Dresden in der Krise: Politiker fordern drastische Einsparungen!

Klinikum Dresden in der Krise: Politiker fordern drastische Einsparungen!
Dresden, Deutschland - In Dresden und den umliegenden Regionen macht sich besorgniserregende Stimmung breit. Während Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) sich um die Krankenhausreform kümmert, stehen viele Kliniken, darunter das städtische Klinikum Dresden, vor enormen finanziellen Herausforderungen. Tatsächlich sind erschreckende 80 Prozent der deutschen Krankenhäuser in wirtschaftlicher Schieflage, wie das Klinikum in einem aktuellen Bericht bestätigt.
Im Jahr 2022 verzeichnete das Klinikum einen Umsatz von fast 400 Millionen Euro, kämpfte jedoch mit einem Defizit von etwa 15 Millionen Euro. Die Ursachen für diese missliche Lage liegen auf der Hand: Gestiegene Personal- und Sachkosten sowie strukturelle Probleme innerhalb des Gesundheitswesens setzen den Einrichtungen stark zu. Dirk Köcher, der kaufmännische Direktor des Klinikums, betont, dass selbst strukturell gut aufgestellte Kliniken an systembedingte Grenzen stoßen.
Finanzielle Lage und Einsparungen
Ursprünglich wurde für 2024 ein noch höheres Defizit von fast 19 Millionen Euro prognostiziert. Doch durch verbesserte Behandlungsstrategien und gezieltes Kostenmanagement konnte dieses Defizit verringert werden. So wurden die somatischen Therapien im Vergleich zum Vorjahr um mehr als drei Prozent gesteigert. Auch die Erlöse in den Bereichen Psychiatrie, geriatrische Rehabilitation und ambulanter Versorgung zeigen eine positive Entwicklung.
Als Reaktion auf diese schwierige Situation fordert die Stadt Dresden ein umfassendes Unterstützungsprogramm für ihr kommunales Krankenhaus. Die CDU, FDP und Freie Bürger drängen auf einen Wirtschaftsscheck, der jährliche Einsparungen von 1,5 Prozent des Gesamtaufwandes, also etwa 6 Millionen Euro, zum Ziel hat. Diese Maßnahmen erscheinen notwendig, um bestehende Doppelstrukturen, die seit der Fusion der Standorte Neustadt und Friedrichstadt bestehen, zu beseitigen.
Zukunft des Klinikums und Reformen
Das Klinikum hat ein Maßnahmenpaket zur finanziellen Stabilisierung geschnürt, das unter anderem den Ausbau der Digitalisierung, medizinische Spezialisierungen und die Optimierung interner Abläufe beinhaltet. Zudem wird ein Zukunftskonzept 2035 vorangetrieben, das zentrale Elemente der bundesweiten Krankenhausreform aufgreift. Diese Reform wird ab dem 1. Januar 2027 in Sachsen mit einem neuen Krankenhausplan und Leistungsgruppen umgesetzt.
In größerem Rahmen hat die neue Bundesregierung die wirtschaftliche Lage der Krankenhäuser als kritisch eingestuft. Für die Jahre 2025 und 2026 stehen Finanzhilfen in Aussicht, die möglicherweise helfen könnten, die Notlage vieler Krankenhäuser zu lindern. Unterdessen wird das neue Finanzierungssystem, das eine Vorhaltevergütung einführt, große Auswirkungen auf die Kliniklandschaft haben. Laut dem Bundesgesundheitsministerium sichert dieses System den bedarfsnotwendigen Krankenhäusern eine Vergütung zu, unabhängig von den tatsächlich erbrachten Leistungen.
Die Herausforderungen sind also groß, doch die Verantwortlichen scheinen entschlossen, einen Kurswechsel einzuleiten und die Zukunft des Klinikums in Dresden trotz widriger Umstände in neue Bahnen zu lenken. Die kommenden Monate werden zeigen, ob die geplanten reformatorischen Maßnahmen greifen und zur langfristigen Stabilität des Gesundheitswesens beitragen können.
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Ort | Dresden, Deutschland |
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