Neonazis marschieren durch Dresden: Polizei ermittelt gegen Extremisten!

Rechtsextreme marschieren am 2. Juni 2025 durch Dresden; Polizei leitet Ermittlungen wegen Parolen und Pyrotechnik ein.
Rechtsextreme marschieren am 2. Juni 2025 durch Dresden; Polizei leitet Ermittlungen wegen Parolen und Pyrotechnik ein. (Symbolbild/MD)

Dresden, Deutschland - Am letzten Sonntag versammelten sich in Dresden laut Polizeiangaben etwa 50 bis 70 Rechtsextreme auf dem Neumarkt. Die Gruppenaktion, die in direkter Verbindung zur Identitären Bewegung Deutschland (IBD) steht, zog schnell zum Theaterplatz weiter. Dort präsentierten die Teilnehmenden zwei Banner, skandierten ausländerfeindliche Parolen und entzündeten Feuerwerkskörper. Die gesamte Aktion dauerte nur wenige Minuten, bevor die Neonazis sich zurückzogen, noch bevor die Polizei eintraf. Vor Ort hinterließen sie ein Banner sowie Reste der Pyrotechnik, die kurze Zeit später zur Begründung einer Ermittlung wegen Verstoßes gegen das Versammlungsgesetz führten, da die Versammlung nicht angezeigt war.

Die Identitäre Bewegung, die seit 2019 vom Bundesamt für Verfassungsschutz als gesichert rechtsextremistisch eingestuft wird, hat in Deutschland zunehmend Fuß gefasst. Ursprünglich 2012 in Deutschland gegründet, hat sie ihren Ursprung in Frankreich. Die Bewegung verfolgt unter dem Banner des Ethnopluralismus eine Agenda, die traditionell-werteorientierte Forderungen aufstellt und sich als Verteidiger der „abendländischen Kultur“ sieht, die sie vom Islam und anderen Einflüssen bedroht sieht. Ihr bekannter Spruch lautet: „Wir fordern eine kulturelle Revolution“ – ein Aufruf, der stark von islamfeindlichen und rassistischen Positionen geprägt ist. Die Gruppierung ist für ihre provokanten Aktionen bekannt, die oft mit Popkultur-Anspielungen aufgepeppt werden, ähnlich wie bei einem Theaterstück über Flüchtlinge, das in Wien von ihnen überrannt wurde.

Ein erneuter Vorfall in Dresden

Doch das war nicht der einzige Vorfall in letzter Zeit: Am Samstag zuvor haben etwa 130 Neonazis den Christopher Street Day (CSD) in Dresden gestört und dabei homophobe Parolen skandiert. Zu diesen Rechtsextremen gesellten sich Mitglieder der Gruppe „Heimat“, einst als NPD bekannt, sowie die „Jungen Nationalisten“. Auch hier fielen einige Symbole auf, die der nationalsozialistischen Vergangenheit bezogen sind. So trugen einige Teilnehmer Autokennzeichen mit Andeutungen auf Adolf Hitler sowie der Zahl 88, einem bekannten Code unter Neonazis für „Heil Hitler“. Zudem wurden Gürtelschnallen mit verbotenen Runen entdeckt, weshalb Ermittlungsverfahren wegen der Verwendung von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen gegen die deutschen Tatverdächtigen eingeleitet wurden.

Die Polizei scheint von der wachsenden Präsenz dieser extremen Gruppierungen in der Stadt alarmiert zu sein. Die Maßnahmen zur Eindämmung sind bereits eingeleitet, um derartige Vorfälle in Zukunft zu verhindern. Unabhängig von der rasanten Entwicklung in der extremen Rechten zeigt sich, dass sich die Gesellschaft mit den Herausforderungen des Rechtsextremismus auseinandersetzen muss. Währenddessen müssen die betroffenen Einsatzkräfte weiter wachsam bleiben, um ein sicheres und respektvolles Miteinander zu garantieren.

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Ort Dresden, Deutschland
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