Klinikum Dresden: Große Umstrukturierungen zur Rettung vor Defizit!

Dresden plant Umstrukturierungen im städtischen Klinikum, um Defizite zu begrenzen und die Digitalisierung voranzutreiben.
Dresden plant Umstrukturierungen im städtischen Klinikum, um Defizite zu begrenzen und die Digitalisierung voranzutreiben. (Symbolbild/MD)

Klinikum Dresden: Große Umstrukturierungen zur Rettung vor Defizit!

Dresden, Deutschland - In der Gesundheitslandschaft Deutschlands gibt es aktuell große Herausforderungen, und auch das städtische Klinikum Dresden bleibt davon nicht verschont. Der Betrieb schreibt rote Zahlen und rechnet mit einem Defizit von etwa 15 bis 16 Millionen Euro bei einem Jahresumsatz von rund 400 Millionen Euro. Wie MDR berichtet, hat die Klinikleitung unter der Führung von kaufmännischem Direktor Dirk Köcher daher umfassende Umstrukturierungen, Maßnahmen zur Digitalisierung und eine strategische Neuausrichtung ins Leben gerufen, um die Verluste einzudämmen und eine moderne Patientenversorgung sicherzustellen.

Die finanziellen Schwierigkeiten sind nicht allein ein Problem des Klinikums Dresden; rund 80 Prozent der Kliniken in Deutschland schreiben derzeit Verluste. Die Hauptursachen liegen in der Systematik der Krankenhausfinanzierung und einer starken Inflation, die in den Jahren 2022 und 2023 die Erlöse stark beeinträchtigt hat. Laut Schätzungen beläuft sich der bundesweite Fehlbetrag aufgrund der Inflation auf etwa 4 bis 4,5 Prozent. Um den Herausforderungen zu begegnen, plant das Klinikum eine Effizienzsteigerung in Abläufen, die Optimierung interner Prozesse sowie eine Anpassung des Personaleinsatzes.

Digitalisierung als Schlüssel

Ein wesentlicher Aspekt der Neuausrichtung ist der starke Fokus auf Digitalisierung. Wie PwC in einer Studie betont, kämpfen viele Krankenhäuser mit den Kosten für zukünftige Digitalisierungsprojekte. Der operative Aufwand wird in vielen Fällen nicht ausreichend berücksichtigt, was die Umsetzung erschwert. Dennoch birgt die Digitalisierung Chancen. Sie könnte qualitativ hochwertige, effizientere Versorgungsprozesse ermöglichen, die von einer effizienten Kommunikation und effizienten Verwaltungsabläufen profitieren. So könnten aufwändige Papierformulare und Faxnachrichten bald der Vergangenheit angehören.

Das Bundesministerium für Gesundheit hebt hervor, dass digitale Technologien dabei helfen können, insbesondere mit der alternden Bevölkerung und chronisch kranken Menschen umzugehen. Indem Patientendaten zielgerichtet bereitgestellt werden, könnten Behandlungen individueller und wirksamer gestaltet werden. Diese Veränderungen haben das Potenzial, sowohl die Gesundheitskompetenz der Patienten zu stärken als auch neue Erlösmodelle für Kliniken zu entwickeln. Ein gut gesteuertes Digitalisierungsprojekt ist demnach ein Schritt in die richtige Richtung.

Was die Zukunft bringt

Das städtische Klinikum Dresden verfolgt das Ziel, eine „schwarze Null“ zu erreichen, um zukünftig nicht nur von städtischen Förderungen für Investitionen abhängig zu sein. So wird der Schwerpunkt auf eine Ambulantisierung gelegt, während klassisch stationäre Strukturen reduziert werden. Mitarbeitende sollen verstärkt in die neuen Prozesse eingebunden werden, was allerdings einen erhöhten Personalbedarf mit sich bringt – sowohl im IT- als auch im medizinischen Bereich. Den dargestellten Herausforderungen zum Trotz bleiben die Kliniken momentan der zentrale Anlaufpunkt für die Gesundheitsversorgung in der Region.

Das Klinikum ist auf dem besten Weg, durch diese Umstrukturierungen und die Fokussierung auf Digitalisierung nicht nur seine finanzielle Lage zu verbessern, sondern auch die Gesundheitsversorgung in Dresden langfristig zu optimieren. Die kommenden Monate werden zeigen, inwieweit es gelingt, sich an die markanten Veränderungen anzupassen und die erforderlichen Maßnahmen erfolgreich umzusetzen.

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OrtDresden, Deutschland
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