Dresden: Rathausturm öffnet nach 12 Jahren – Bürokratie sorgt für Ärger!

Dresden: Rathausturm öffnet nach 12 Jahren – Bürokratie sorgt für Ärger!

Dresden, Deutschland - Dresden hat Grund zur Freude! Ab Anfang Juli 2023 wird die Aussichtsplattform des Rathausturms, der stolze 100,30 Meter in die Höhe ragt, nach einer zwölfjährigen Schließung wieder eröffnet. Der Ausblick von der Plattform, die sich auf 68 Metern Höhe befindet, verspricht nicht nur eine atemberaubende Sicht auf den Großen Garten, die Frauenkirche und die Sächsische Schweiz, sondern auch die Möglichkeit, wieder Geschichte von oben zu erleben. Der Rathausturm war seit 2012 für Besucher gesperrt, damals ursprünglich für ein Jahr angekündigt wegen Bauarbeiten, doch die Schließung zog sich hin, da der alte Turmaufstieg nicht mehr möglich war und der Fahrstuhl aufgrund des Alters nicht mehr genutzt werden durfte. Der Weg zum Turm erfolgt über zwei enge Wendeltreppen, was als unzureichender Rettungsweg angesehen wird, wie berichtet von Sächsische.de.

Um die Aussicht auf den Dresdner Wahrzeichen genießen zu können, müssen Besucher im Buchungsportal der Stadt einen Termin vereinbaren. Mit dem Termin ist auch eine „Selbsterklärung“ verbunden, die bescheinigt, dass die Gäste in der Lage sind, die 270 Stufen zu bewältigen – eine Herausforderung, die für manch einen bereits zur Hürde werden könnte. Kritiker wie André Schollbach, der Fraktionschef der Linken im Stadtrat, empfindet diese Anforderung als ungewöhnlich, besonders da bei anderen Türmen in der Stadt keine ähnlich strengen Vorgaben ihr Glück auf den Weg zur Aussichtsplattform hindern. Auch der Fraktions-Chef Holger Zastrow von Team Zastrow kritisiert diese Bürokratie, findet sie absurd und realitätsfern.

Rettung unter erschwerten Bedingungen

Die Diskussion über die Selbsterklärungen neben den Aufstiegshürden wird nicht leichter, wenn man bedenkt, welche Herausforderungen selbst bei einer Rettung aus der Plattform auftreten können. Am Pfingstsonntag wurde ein 71-jähriger Mann von der Aussichtsplattform der Frauenkirche gerettet, nachdem er kollabiert war. Die engen Treppenaufgänge machten die Rettung äußerst schwierig. Die Stadtverwaltung versichert jedoch, dass im Notfall auch Besucher mit einer Selbstrettungserklärung gerettet werden, ohne dass dafür Kosten anfallen.

Bis zu 100.000 Euro wurden bereits in die Sanierung des Rathausturms investiert. Die Maßnahmen umfassten unter anderem die Entfernung von Brandlasten, die Reinigung sowie Neuverfugung der Sandsteinfassade, zudem wurde eine Brandmeldeanlage installiert, die Sicherheitsbeleuchtung aufgerüstet und Fluchtwegpiktogramme angebracht. Damit zeigt sich die Stadt mit umfangreichen Sicherheitsmaßnahmen bestens gewappnet, wenn der Rathausturm seine Pforten öffnet.

Blick in die Zukunft

Im Jahr 2025 steht Dresden zudem vor großen Veränderungen. Die Sanierung des Neuen Rathauses, die seit 2020 läuft, wird bis Ende des Jahres abgeschlossen sein. Dies umfasst auch die Installation einer Photovoltaikanlage auf den Dachflächen. Zudem wird die Aussichtsplattform im 11. Obergeschoss vom 1. Juli bis 30. September 2025 für geführte Gruppen geöffnet sein – ein zusätzliches Highlight für alle, die Dresdens hohe Ziele aus der Nähe erleben möchten

Die Bauarbeiten im Römischen Bad am Schloss Albrechtsberg beginnen im Juni 2025 und werden voraussichtlich zwei Jahre in Anspruch nehmen. Insgesamt belaufen sich die Kosten auf 4,2 Millionen Euro, wobei fast 60% durch Fördermittel des Bundes und des Freistaates Sachsen gedeckt werden. Um den Eigenanteil von circa einer Million Euro zu stemmen, ruft die Stadt Dresden zur Unterstützung durch Spenden auf. Diese Maßnahmen zeigen eindrucksvoll, dass es in der Stadt trotz angespannter Haushaltslage mit Vollgas weitergeht.

Die Wiedereröffnung des Rathausturms wird nicht nur ein großer Schritt für die Stadt, sondern auch ein wertvolles Stück Lebensqualität für die Dresdner:innen, die endlich wieder die Höhe genießen können – trotz aller bürokratischen Hürden, die es zu überwinden gilt. Besuchen Sie das Buchungsportal, lassen Sie sich die Aussicht nicht entgehen und machen Sie sich selbst ein Bild von diesem einzigartigen Bauwerk, das die Stadtgeschichte seit Jahrhunderten prägt. Wie Bild.de berichtet, gibt es in Dresden immer wieder „Bürokratiewahnsinn“ zu erleben, doch die Vorfreude auf den Rathausturm sollte uns allen ein Lächeln ins Gesicht zaubern.