Protest gegen Bosch-Schließung: Sebnitz steht auf!

Am 14.06.2025 protestieren Bürger in Sebnitz gegen die geplante Schließung des Bosch-Werks, betroffen sind 280 Mitarbeiter.
Am 14.06.2025 protestieren Bürger in Sebnitz gegen die geplante Schließung des Bosch-Werks, betroffen sind 280 Mitarbeiter. (Symbolbild/MD)

Protest gegen Bosch-Schließung: Sebnitz steht auf!

Sebnitz, Deutschland - Am Samstagmorgen haben zahlreiche Menschen auf dem Marktplatz in Sebnitz gegen die geplante Werksschließung von Bosch Powertools demonstriert. Der Konzern gab im April bekannt, dass der Standort in Sebnitz, der rund 280 Beschäftigte beschäftigt, bis Ende 2026 geschlossen werden soll. Diese Ankündigung hat nicht nur die Belegschaft in Aufruhr versetzt, sondern auch große Wellen in der gesamten Region geschlagen. „Da liegt was an“, betont die Gewerkschaftssekretärin Axel Drescher von der IG Metall, der auf die Verantwortung von Bosch gegenüber seinen Mitarbeitern hinweist.

Die Werksleiterin, Zsuzsanna Báthory, erklärte, dass die Schließung aufgrund der aktuellen wirtschaftlichen Lage und einer gesunkenen Nachfrage notwendig sei. Die weltweite Auslastung der Werke sei nicht gegeben, zudem seien die Kosten in Sebnitz einfach zu hoch. Die IG Metall äußerte sich besorgt über die Entscheidung und bezeichnete die Schließungspläne als "schweren Schlag für den Wirtschaftsstandort Sebnitz", der bereits als strukturschwache Region bekannt ist.

Reaktionen und Unterstützung für die Betroffenen

Nicht nur die Belegschaft ist in Alarmbereitschaft, auch die lokale Politik zeigt sich aktiv. Am 10. April fand eine außerordentliche Betriebsratsversammlung im Bosch Power Tools Werk statt, bei der IG Metall-Vertreter und Betriebsräte den Konzern aufforderten, die Pläne zu überprüfen und die Arbeitsplatzsicherheit zu gewährleisten. Oberbürgermeister Ronald Kretzschmar sagte seine Unterstützung für die Mitarbeiter zu und hob die Bedeutung des Werks für die Region hervor.

Landrat Michael Geisler drückt sein Bedauern über die Schließungsankündigung aus und betont die Wichtigkeit, gemeinsam mit der Agentur für Arbeit und weiteren Partnern nach Lösungen zu suchen. Er kündigte an, dass alle Optionen zur Minderung der negativen Folgen für die Region geprüft werden, jedoch bleibt die Unsicherheit groß. Die Auswirkungen werden nicht nur die direkt betroffenen 280 Arbeitnehmer betreffen, sondern auch Zulieferbetriebe, die lokale Infrastruktur sowie die Familien der Mitarbeitenden.

Die weitreichenden Folgen von Schließungen

Die möglichen Konsequenzen von Unternehmensschließungen sind vielschichtig und drücken auf das Gemüt der Menschen vor Ort. Arbeitsplatzverluste können nicht nur finanzielle Probleme verursachen, sondern auch die soziale Struktur und Identität der Gemeinde gefährden. Die Auswirkungen von Schließungen erstrecken sich auf die lokale Wirtschaft und können zu psychologischen Belastungen führen, etwa Angst und Unsicherheit unter den Betroffenen.

Ein solches Szenario ist nicht nur für Sebnitz eine Herausforderung. Historisch hat sich gezeigt, dass Schließungen, sei es von Fabriken oder anderen Institutionen, eine Vielzahl von negativen Folgen nach sich ziehen können. Die Vergangenheit zeigt, dass präventive Maßnahmen wie Diversifizierung der Geschäftsmodelle und der Aufbau von Unterstützungsprogrammen notwendig sind, um den wirtschaftlichen und sozialen Schaden zu begrenzen.

In Sebnitz hoffen alle Beteiligten, dass gemeinsam Lösungen gefunden werden, die den Mitarbeitern eine neue Perspektive bieten. Die Schließung des Werkes ist ein Thema, das nicht nur lokal, sondern auch auf übergeordneter Ebene diskussionswürdig ist. Es bleibt spannend, wie sich die Situation weiterentwickeln wird und ob die Stimmen aus Sebnitz Gehör finden.

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OrtSebnitz, Deutschland
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