Restaurant Steyr am Hauptmarkt geschlossen – Insolvenz schlägt zu!

Plauen, Deutschland - Das Restaurant „Steyr“ am Hauptmarkt in Dresden hat am 1. Juni 2025 seine Türen geschlossen. Diese traurige Nachricht wird durch einen Zettel an der Eingangstür untermauert, der wirtschaftliche und politische Gründe für die Schließung anführt. Laut Berichten von Radio Zwickau hat die Betreibergesellschaft Insolvenz angemeldet und ein Verfahren wurde eröffnet, das auch sieben weitere Gastronomiebetriebe umfasst. Wirtschaftsrechtler Andreas Hiecke aus Plauen bestätigt, dass Umsatzrückgang sowie steigende Kosten die bittere Entscheidung notwendig machten.
Die Schließung des „Steyr“ ist kein Einzelfall. Die Gastronomie befindet sich in einer tiefen Krise, die Auswirkungen der Pandemie sowie die weitreichenden Inflation haben viele Betriebe stark getroffen. Im Jahr 2023 hat jedes zehnte Unternehmen in der Gastronomie aufgegeben, wie Tagesschau berichtet. Seit 2020 mussten etwa 48.000 Gastronomiebetriebe ihre Türen schließen, wovon 6.100 Insolvenzanträge verzeichnet wurden.
Die aktuellen Herausforderungen der Gastronomie
Im Jahr 2023 fehlt es der Branche an einem positiven Trend, denn mit 14.000 Schließungen war die Zahl der Gastronomiebetriebe, die aufgeben mussten, höher als in den drei Jahren zuvor. Die Gründe dafür sind vielschichtig: Preissteigerungen, der Krieg in der Ukraine sowie dauerhafte Inflationsfolgen setzen den Betreibern enorm zu. Das zeigt eine Studie der Wirtschaftsauskunftei Creditreform, die von Patrik-Ludwig Hantzsch geleitet wird.
Ein besonders schwerer Schlag war die Anhebung der Umsatzsteuer für Speisen auf 19 Prozent seit Januar 2024, nachdem der Steuersatz während der Pandemie auf 7 Prozent gesenkt wurde. Die Hauptgeschäftsführerin des DEHOGA, Ingrid Hartges, beschreibt die Situation als „bitter“. Die steigenden Personalkosten und Lebensmittelpreise, sowie der zunehmende Personalmangel lasten schwer auf den Betrieben.
Zukunftsausblick und prognostizierte Insolvenzen
Nach Angaben von Statista schlossen zwischen 2019 und 2023 rund 62.000 gastronomische Betriebe, davon etwa 8.000 aufgrund von Insolvenzen. Die Situation bleibt kritisch, da Experten einen Anstieg der Insolvenzfälle auf das Niveau vor der Pandemie prognostizieren. Im Jahr 2024 wird sogar mit mehr als 15.000 insolvenzgefährdeten Gastronomiebetrieben in Deutschland gerechnet.
Besonders betroffen sind junge Unternehmen und Caterer, wobei 49 Prozent aller Insolvenzen auf Betriebe entfallen, die maximal fünf Jahre alt sind. Laut der DEHOGA haben sich die gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen für das Gastgewerbe trotz der Lockerungen nicht verbessert. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Branche in den kommenden Jahren entwickeln wird.
In der Zwischenzeit stehen geschlossene Betriebe wie das „Steyr“ als eindringliches Mahnmal für die Herausforderungen, die in der Gastronomie los sind. Rund 50 Mitarbeiter wurden kürzlich in einer Betriebsversammlung über ihre Kündigungen informiert, während für das Restaurant „Uluru“ in Plauen sowie dessen Catering-Abteilung eine vierwöchige Verlängerung gewährt wurde, um noch offene Aufträge abarbeiten zu können.
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Ort | Plauen, Deutschland |
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