Dresdens Sonnenkraft: Neue Solarthermieanlage bringt treibhausgasfreie Wärme!

Umweltbürgermeisterin Eva Jähnigen weiht am 16. Juni 2025 in Dresden die erste Solarthermieanlage ein, die treibhausgasneutrale Wärme produziert.
Umweltbürgermeisterin Eva Jähnigen weiht am 16. Juni 2025 in Dresden die erste Solarthermieanlage ein, die treibhausgasneutrale Wärme produziert. (Symbolbild/MD)

Dresdens Sonnenkraft: Neue Solarthermieanlage bringt treibhausgasfreie Wärme!

Räcknitz, Deutschland - Am 16. Juni 2025 fand die feierliche Einweihung der ersten Freiflächen-Solarthermieanlage im Dresdner Fernwärmenetz statt. Umweltbürgermeisterin Eva Jähnigen und Dr. Axel Cunow, Vorstand von SachsenEnergie, präsentierten die innovative Anlage, die aus 140 Modulen besteht und jährlich 700 Megawattstunden Wärme in Form von heißem Wasser produziert. Damit setzt die Stadt ein weiteres Zeichen für die Energiewende in Dresden. Die durch die Anlage erzeugte Fernwärme ist treibhausgasneutral und wird direkt in das Fernwärmenetz eingespeist, wie MeiDresden berichtet.

Diese Solaranlage ist ein zentraler Bestandteil des Integrierten Energie- und Klimaschutzkonzepts der Stadt, welches auf die Dekarbonisierung der Fernwärme abzielt. Der Weg zu einer nachhaltigeren Wärmeversorgung ist klar: Bis 2030 müssen Wärmenetzbetreiber mindestens 30% und bis 2040 sogar 80% ihrer Nettowärmeerzeugung aus erneuerbaren Energien gewinnen. SachsenEnergie hat ehrgeizige Pläne, bis 2035 die gesamte Fernwärme in Dresden aus nicht fossilen, grünen Energiequellen zu erzeugen.

Innovative Technik für grüne Energie

Das Projekt zur Solarthermieanlage begann 2020 und wurde mit 1,15 Millionen Euro durch die Nationale Klimaschutzinitiative gefördert, während die Gesamtkosten bei 2 Millionen Euro liegen. Mit einer Leistung von 1,1 Megawattpeak ist die Anlage auf einem 4.000 Quadratmeter großen Gelände untergebracht. Die Solarkollektoren erhitzen Wasser auf bis zu 95 Grad Celsius, das dann in das Fernwärmenetz eingespeist wird. Besonders bemerkenswert ist, dass die Module auf einer Wildblumenwiese stehen, die auch als Imkerfläche genutzt wird.

Der Dekarbonisierungsplan umfasst mehrere innovative Ansätze, wie die geplante Nutzung von Abwärme aus dem Rechenzentrum der TU Dresden sowie von Abwasser- und Flusswasserwärmepumpen zur weiteren Wärmegewinnung. Eine Erweiterung der Großwärmespeicher soll helfen, das Fernwärmenetz zu optimieren. Zudem sind thermische Abfallverwertung und der Einsatz von Wasserstoff in Kraftwerken als weitere Schritte zur CO2-Neutralität geplant.

Einsatz von Solarthermie in Deutschland

Die Bedeutung der Solarthermie wächst in Deutschland stetig. Am 30. Mai 2024 veröffentlichte das Steinbeis-Forschungsinstitut Solites seine aktuellste Projektlandkarte, die zeigt, dass es bereits 58 Solarthermieanlagen in Wärmenetzen mit einer Gesamtleistung von 114 Megawatt gibt. Zudem sind 13 Kollektorfelder mit 153.000 Quadratmetern Kollektorfläche und weiteren 107 Megawatt im Bau oder in Planung. Bis Ende 2025 könnte sich die gesamte Kollektorfläche solarer Wärmenetze in Deutschland sogar verdoppeln, was eine vielversprechende Entwicklung darstellt. Dirk Mangold, wissenschaftlicher Leiter von Solites, sieht jedoch noch Potenzial für Marktzuwachs und betont die Notwendigkeit für politische Unterstützung und schnellere Genehmigungsabläufe, was durch das neue Wärmeplanungsgesetz zusätzlich gefördert wird.

Wärmenetze, wie sie in Dresden zum Einsatz kommen, bieten einen hervorragenden Ansatz zur Kombination verschiedener erneuerbarer Wärmequellen. Ihre Effizienz wird durch größere Erzeugereinheiten und das gekoppelte Strom-Wärme-Bereitstellungssystem gesteigert. So wird nicht nur eine nachhaltige Wärmeversorgung gesichert, sondern auch die Nutzung von Abwärme effizient in das System integriert. In Ballungsgebieten gewinnen Wärmenetze zunehmend an Bedeutung für die erneuerbare Wärmeversorgung, wie FVV betont.

Details
OrtRäcknitz, Deutschland
Quellen