Stadtrat stoppt Moschee-Bau in Dresden – Neue Pläne für Freizeitflächen!

Stadtrat stoppt Moschee-Bau in Dresden – Neue Pläne für Freizeitflächen!

Dresden, Deutschland - Der Dresdner Stadtrat hat kürzlich eine Entscheidung getroffen, die weitreichende Auswirkungen auf das religiöse und soziale Leben in der Stadt haben wird. Am 19. Juni 2025 wurde eine Veränderungssperre für das Gebiet rund um die Marschnerstraße und den Straßburger Platz beschlossen. Diese Maßnahme richtet sich gegen die Pläne des Marwa-El-Sherbini Zentrums, welches dort eine neue Moschee errichten wollte. Der Beschluss fiel ohne Diskussion und mit breiter Mehrheit und trägt dazu bei, dass in den kommenden zwei Jahren einige bauliche Veränderungen ausgeschlossen sind.

Die Veränderungssperre umfasst das gesamte Areal, auf dem das Zentrum plant, eine neue Moschee zu bauen, die Platz für 400 gläubige Muslime bieten soll. Derzeit nutzt die Gemeinde ein provisorisches Gebäude, das dringend durch einen Neubau ersetzt werden soll. Allerdings betrifft die Sperre auch das Grundstück Marschnerstraße 2, wo sich das Kultur- und Bildungszentrum befindet. Damit hat das Marwa-El-Sherbini Zentrum eine Herausforderung zu meistern: Die bisherigen Entwürfe des Stuttgarter Architekturbüros für den Moscheebau sind vorerst nicht umsetzbar. Unklar bleibt, ob die Moschee irgendwann an dieser Stelle oder an einem anderen Ort realisiert werden kann, wie t-online.de berichtet.

Neues Konzept für das Areal

Statt einer neuen Moschee, will die Stadt nun Platz für ein modernes Freizeit- und Bildungsangebot schaffen. Geplant sind ein Verkehrsgarten und ein Fahrradübungsplatz für Kinder in der Nähe des Straßburger Platzes. Dies wurde im Bauausschuss des Stadtrats mehrheitlich beschlossen und wartet nun auf die endgültige Zustimmung des gesamten Stadtrats. Unterstützt wird dieses Vorhaben auch von der Idee, zusätzliche Spiel- und Freizeitflächen sowie eine Multifunktionshalle mit Übungsfeld zu integrieren. Auch die Schaffung von Fahrradabstellplätzen und Schulungsräumen steht zur Diskussion, wie MDR weiter ausführt.

Die Entscheidung der Stadträte stieß auf gemischte Reaktionen in der Stadt. Viele Bürger und Mitglieder der muslimischen Gemeinde reagieren mit Unverständnis auf die Sperre und die damit verbundene Verzögerung der Moschee-Pläne. In einer Zeit, in der Sichtbarkeit und Integration von muslimischen Gemeinschaften immer wichtiger werden, führt der Bau von Moscheen häufig zu Spannungen in der Gesellschaft. Eine sichtbare Präsenz sowie der Wunsch nach mehr integrationsfreundlichen Bauprojekten stehen gegen Vorbehalte, die aus Angst vor einer vermeintlichen Islamisierung kommen. Laut goethe.de ist es nicht unüblich, dass solche Konflikte zwischen muslimischen und nicht-muslimischen Bürgern entstehen.

Architektonische Herausforderungen

In Deutschland gibt es insgesamt etwa 2.800 Moscheen, von denen lediglich 350 als solche äußerlich erkennbar sind. Viele dieser Gotteshäuser sind in Hinterhöfen oder Gewerbegebieten versteckt und unterscheiden sich erheblich von den eindrucksvollen Moscheen in islamischen Ländern. Oft fehlen architektonische Elemente wie Minarette und Kuppeln, da diese Elemente auf Widerstand in der Nachbarschaft treffen können. Inzwischen gibt es Bestrebungen, eine Art Euro-Islam-Architektur zu entwickeln, die islamische und europäische Werte verbindet. Beispiele hierfür sind die Zentralmoschee in Köln, die Platz für 1.200 Besucher bietet und eine moderne Interpretation islamischer Architektur darstellt, und die Moschee in Penzberg mit ihrem innovativen Edelstahlminarett.

Die Entwicklungen rund um die Marschnerstraße und den Straßburger Platz sind ein Spiegelbild der aktuellen gesellschaftlichen Debatten und Herausforderungen. Ob und wann das Marwa-El-Sherbini Zentrum endlich mit den Bauarbeiten beginnen kann, bleibt abzuwarten. Fest steht: Die Entscheidung des Stadtrats hat die Karten neu gemischt und wird die Diskussion um die Sichtbarkeit der muslimischen Gemeinschaft in Dresden nachhaltig beeinflussen.

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OrtDresden, Deutschland
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